TSV Bayer Dormagen: Bereits die zehnte Niederlage in Folge

Trainer Jörg Dohrmann sah dennoch ein beherztes Auftreten seiner Mannschaft und erkannte verloren geglaubtes Selbstvertrauen.

Foto: Zaunbrecher

Dormagen. Erfolg ist im Sport oft nur eine Frage des richtigen Timings. Die Handballer des TSV Bayer Dormagen scheinen in dieser Hinsicht nicht unbedingt das richtige Händchen zu haben. Hätten sie in den Wochen zuvor eine ähnlich gute Leistung geboten wie am Freitagabend vor allem im zweiten Durchgang der Partie bei Bundesliga-Absteiger HC Erlangen, drohte ihnen im Laufe dieser Woche nicht das Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz.

Doch weil sie mit dem 25:28 (Halbzeit 11:18) die zehnte (sportliche) Niederlage in Folge kassierten, können sie am — für sie spielfreien — Freitagabend vom bisherigen Schlusslicht HF Springe überholt werden und somit zwei Tage später als Tabellenletzter zum Gastspiel beim VfL Bad Schwartau (Sonntag, 16.30 Uhr, Hansehalle Lübeck) reisen. Die Schwartauer waren zuletzt noch in Reichweite, feierten am Samstag aber mit dem 28:27 über Eintracht Hagen den dritten Sieg in Folge. Aus Dormagener Sicht erneut ein schlechtes Timing.

Bayer droht auf einem Abstiegsplatz zu überwintern, denn vom rettenden 17. Tabellenplatz trennen die Dormagener jetzt schon fünf Punkte. Und die dürften in den vier noch ausstehenden Begegnungen bis zur sechswöchigen EM-Pause bei Bad Schwartau, gegen Hamm (12. Dezember), in Friesenheim (19. Dezember) und dem ersten Rückrundenspiel in Ferndorf (26. Dezember) kaum wettzumachen sein. Auch wenn Trainer Jörg Bohrmann glaubt, dass die beherzte Vorstellung in der Arena Nürnberg seinen Schützlingen endlich das lang vermisste Selbstvertrauen gegeben haben sollte: „Wir haben diszipliniert gespielt und uns beim vernünftig beim klaren Favoriten verkauft, letztlich waren Kleinigkeiten ausschlaggebend“, fasste Bohrmann die sechzig Minuten zusammen, die angesichts eines 18:11-Vorsprungs der Hausherren zur Halbzeit schon „gelaufen“ schienen.

Doch es kam anders, sehr zur Verärgerung von Erlangens Trainer Robert Andersson: „Wir sind enttäuscht und müssen uns ein wenig schämen für das, was wir heute teilweise gezeigt haben“, sagte der Schwede, der als Spieler von 1992 bis 1995 in Dormagener Diensten gestanden hatte, nach dem mühevollen Sieg über seinen Ex-Klub. „In der Kabine hat es laut gescheppert, trotzdem ist die zweite Halbzeit noch schlechter geworden“, bekannte Erlangens Geschäftsführer Stefan Adam.

Der 42-Jährige war nach dem Spiel voll des Lobes für den TSV Bayer, bei dem er selbst als Spieler in der Saison 97/98 nicht über Kurzeinsätze hinaus gekommen war: „Dormagen macht viel aus dem Reservoir der vielen, überdurchschnittlichen Jugendspieler. Es ist wichtig für den Handball, was da passiert.“

Ein Lob, das sie sich am Höhenberg gerahmt an die Wand hängen, für das sie sich aber nichts kaufen können. Denn dass die „vielen, überdurchschnittlichen Jugendspieler“ den Weg zurück in die Dritte Liga mitgehen, ist eher unwahrscheinlich..