Stadt will 668 000 Euro für Klassenraum-Container ausgeben

Das Platzproblem an der BvS-Gesamtschule soll dadurch gelöst werden. Doch bei den Politikern regt sich Widerstand.

Dormagen. Geht es nach dem Willen von Stadtkämmerin Tanja Gaspers, dann wird der Hauptausschuss heute 668 000 Euro für neue Klassenraum-Container sowie Mobiliar für die Oberstufe der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule bewilligen. Doch danach sieht es noch nicht aus. Rückendeckung kommt zwar von der SPD, bei der die Vorsitzende des Schulausschusses, Birgit Burdag, von einer „Notsituation“ spricht und für eine „sofortige Mittelfreigabe“ ist. Demgegenüber hält die CDU dieses Vorgehen für voreilig. „Ich glaube nicht, dass wir dies so schnell entscheiden können“, sagt Sprecherin Carola Westerheide: „Das Thema sollte eher im Januar im Schulausschuss auf der Grundlage schriftlich vorgelegter Fakten ordentlich beraten werden.“

Gaspers hatte im Schulausschuss für alle Politiker völlig überraschend dieses Thema auf den Tisch gelegt und erwartet, dass ohne weitere schriftliche Unterlage die geforderten Mittel für vier Klassenraum-Container bewilligt werden. „Überrumpelt“ fühlte sich nicht nur Birgit Burdag. Ärgerlich empfanden etliche Schulpolitiker zudem, dass aus ihrer Sicht die fehlenden Oberstufen-Räume für die Gesamtschule mit der Notwendigkeit verknüpft wurden, für Flüchtlingskinder sogenannte Seiteneinsteigerklassen einzurichten.

Die Faktenlage: Die Gesamtschule führt so viele eigene Schüler von der Mittel- in die Oberstufe und in Richtung Abitur, dass nicht mehr genügend Klassenräume vorhanden sind und Schüler, die von anderen Schulformen in die Jahrgangsstufe elf wechseln wollen, abgewiesen werden müssen. „Im nächsten Schuljahr werden uns zwei Klassenräume fehlen, im Jahr drauf drei“, sagt Direktor Dirk Rimpler: „Aus der eigentlich dreizügigen Oberstufe wird eine vierzügige“.

Die Verwaltung muss sich parallel um schulpflichtige Flüchtlingskinder kümmern und sie in Seiteneinsteigerklassen unterbringen. Auch dafür braucht sie Räume. Für die Politik zunächst einmal zwei unterschiedliche Themen, die nicht miteinander verwoben werden sollen.