Seniorenbeauftragter tritt aus Zentrumspartei aus

Kaarst. Nach der öffentlich geäußerten Kritik von Grünen-Fraktionschef Christian Gaumitz hat der Seniorenbeauftragte der Stadt Kaarst, Hans-Dieter Schmitz, Konsequenzen gezogen und seiner Partei, dem Zentrum, den Rücken gekehrt.

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Während Zentrumschef Christian Otte von einer „ruhenden Mitgliedschaft“ spricht, betont Schmitz die Tragweite seiner Entscheidung: „Für mich ist die Sache klar, ich bin raus, also kein Zentrumsmitglied mehr. In Zukunft habe ich mit den Parteiangelegenheiten nichts mehr zu tun“, sagt er.

Gaumitz hatte Schmitz vorgeworfen, sich nicht eindeutig genug vom Zusammenschluss des Zentrums mit Einzelratsmitglied Christof Rausch von der AfD distanziert zu haben. Zentrum und AfD bilden im Stadtrat fortan eine Fraktion.

Die lokale Kooperation basiere auf 18 gemeinsam erarbeiteten inhaltlichen Punkten, sagt Christian Otte. Was die Bundes- und Landespolitik betreffe, seien beide Parteien nach wie vor eigenständig. Die AfD hatte zuletzt bundesweit vor allem durch rechtspopulistische Hetze und Verschwörungstheorien von sich reden machte. Für den Seniorenbeauftragten, dessen Arbeit und Einsatz parteiübergreifend gelobt wird, wurde das zum Problem. Gaumitz ging es um den äußeren Eindruck: „Ich erwarte von jemanden in dieser Position, dass er sich klar von der AfD distanziert“, sagte er. Das hat Hans-Dieter Schmitz jetzt getan, auch aus Sicht der Grünen. „Wir nehmen die Entscheidung so zur Kenntnis“, sagt Gaumitz. Grund für einen Antrag zur Absetzung des Seniorenbeauftragten gebe es damit nun nicht mehr.

Schmitz äußerte sich darüber erleichtert. „Ich bin froh, dass die Sache jetzt geklärt ist“, sagt er. Fortan wolle er sich ausschließlich und stärker denn je um die Belange und Sorgen älterer Menschen in Kaarst kümmern. „Ich habe vor, meine Sprechstunde auszuweiten“, sagt er. „Die Nachfrage ist in jedem Fall da.“ juha