Grevenbroicher Stadtbücherei ändert ihre Öffnungszeiten

Mittwochs können künftig von 14 bis 18 Uhr Bücher ausgeliehen werden. Die Einrichtung registriert jährlich 64 000 Ausleihen.

Foto: Berns

Grevenbroich. Die Stadtbücherei hat das Ausleihverhalten ihrer Besucher analysiert. Zugleich wurde eine Befragung unter den Nutzern des Angebots durchgeführt. Nach Auswertung der Ergebnisse wird die Bücherei ab dem 1. Januar mittwochs ihre Öffnungszeiten ändern. Statt wie bisher von 12.30 bis 14.30 Uhr wird die Einrichtung dann von 14 bis 18 Uhr geöffnet sein.

Elke Wowra, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Kultur, ist gespannt, wie das erweiterte Angebot angenommen wird. „Wir reagieren damit auf die Wünsche der Büchereinutzer. Interessant wird, ob die Besucherzahlen steigen oder die Nutzer ihr Ausleihverhalten in erster Linie umstellen.“

Elke Wowra, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Kultur

Pro Jahr werden in der Bücherei rund 64 000 Ausleihen registriert. Neben Büchern und Medien — zum Beispiel DVDs und CDs — ist darin auch das „Onleihe“-Angebot enthalten. Dies umfasst die Leihe von E-Books, die dann am E-Reader, Tablet oder Smartphone gelesen werden können. „Die Zahl der Ausleihen war in den vergangenen Jahren stabil“, sagt Wowra.

Das gilt auch für die Besucherzahlen. Pro Jahr kommen laut Fachbereich Kultur rund 20 000 Bürger in die Stadtbücherei. „Das haben entsprechende Zählungen ergeben“, erklärt Wowra. In der Bücherei werden rund 45 000 Bücher und Medien zur Leihe angeboten.

Die nun erfolgte Analyse gibt zusätzlichen Aufschluss über das Nutzerverhalten. Sie geht auf einen Antrag der FDP zurück und wurde vom 1. März bis 31. August durchgeführt. Erwartungsgemäß finden die meisten Ausleihen samstags statt. Zwischen 10 und 13 Uhr waren es jeweils mehr als 2100, der Spitzenwert wurde mit 2470 Ausleihen zwischen 11 und 12 Uhr registriert.

Mehr als 1000 Ausleihen wurden auch dienstags und donnerstags zwischen 16 und 18 Uhr registriert. Der Mittwoch fiel bis auf die Mittagszeit zwischen 13 und 14 Uhr (912 Ausleihen) mit pro Stunde unter 500 Ausleihen vergleichsweise mau aus. Das liegt offenbar an den Öffnungszeiten. Ein Großteil der befragten Büchereinutzer wünscht sich laut Analyse mittwochs längere Öffnungszeiten — und bekommt sie jetzt. Elke Wowra betont, dass eine zusätzliche Verschiebung der Öffnungszeiten derzeit jedoch nicht möglich sei. „Dafür ist die Personaldecke mit drei Arbeitskräften einfach zu dünn.“

FDP-Fraktionschef Markus Schumacher sieht in der Ausweitung der Öffnungszeiten ein gutes Signal. „Damit werden die Bürgerwünsche erfüllt.“ Einen weiteren Punkt allerdings hätte seine Fraktion mit Blick auf die Haushaltslage der Stadt gerne umgesetzt gesehen: höhere Mahngebühren.

Der Vorschlag: Ab der ersten Woche sollte es zwei statt bislang einen Euro kosten, ab der zweiten Woche 4,50 Euro (bisher drei Euro) und ab der dritten Woche unverändert sechs Euro. Das allerdings setzten die Liberalen nicht durch. „Dabei hätte es nur diejenigen getroffen, die ihre Leihfrist überziehen. Vermutlich würden die meisten ihre Medien dann auch zeitiger zurückbringen.“