Verschmelzung: Neuss ist ein „potenzieller Standort“
Fusion: Dresdner und Commerzbank wird es vielleicht bald nicht mehr gemeinsam am Markt geben.
Neuss. Wer über den Neusser Marktplatz schlendert und dabei an die Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank denkt, der wird schnell nur zu einem Schluss kommen: Diese beiden, nur durch den etwa 20 Meter breiten Marktplatz an dieser Stelle getrennten Filialen der Geldinstitute wird es künftig wahrscheinlich nur noch unter einem Dach geben.
Wenn auch hierzu niemand in den beiden betroffenen Filialen gestern auf WZ-Anfrage eine Erklärung abgeben wollte, äußerte sich die Pressestelle der Commerzbank in Frankfurt schon sehr deutlich zu einer Fusion auf dem Neusser Marktplatz.
"Das wäre zumindest ein potenzieller Standort", meinte Sprecher Stefan Roberg, auf die "geografischen" Gegebenheiten vis-à-vis angesprochen, gegenüber unserer Zeitung. Schon Commerzbank-Chef Martin Blessing hatte in Zusammenhang mit der Übernahme und der Reduzierung der gemeinsamen Filialen beider Bankhäuser von 1540 auf 1200 erklärt:
"Wir legen nur dort Filialen zusammen, wo sie sich in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander befinden." Wohl kaum eine Nachbarschaft ist im räumlichen Sinne enger als in Neuss. Nur in Mönchengladbach ist die Nähe noch größer: In der Stadtmitte liegen beide Bankhäuser direkt nebeneinander.
Dennoch sei die Nähe nicht das einzige Kriterium für eine Zusammenlegung, gab die Presseabteilung zu bedenken. Entscheidend seien auch die Größe der Filialen, die Zahl des Kundenstamms und die Anzahl der Mitarbeiter, die diese Kunden ja auch betreuen müssten.
Zumindest die Größe der Filialen ist im möglichen Neusser Verschmelzungs-Fall ebenfalls klar: Beide Bankhäuser am Markt verfügen über große Filialen.
"Jeder Fall wird einzeln bewertet", hieß es abschließend aus der Bankenmetropole. Vor derartigen Überlegungen stehe aber die "rechtliche Verschmelzung".