Weihnachtsbeleuchtung für 2017 ist schon jetzt ein Streitthema

Die Vorsitzende der City-Offensive Dormagen (CiDo), Michaela Jonas, will mehr Solidarität von den Händlern, die von einer Beleuchtung profitieren, dafür aber nichts investieren.

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Dormagen. Die Leuchtmittel, die in der Weihnachtszeit weite Teile der Kölner Straße in ein festliches Licht tauchten, könnten länger in den Kartons bleiben als vorgesehen. In der nächsten Weihnachtszeit droht es auf der „Kö“ dunkel zu bleiben. Dieses Szenario deutet sich nach der letzten Vorstandssitzung der City-Offensive (CiDo) an. Die Händler- und Werbegemeinschaft hat sich dafür ausgesprochen, die Weihnachtsbeleuchtung nicht mehr zu finanzieren, sofern sich Geschäftsleute, die nicht Mitglied bei der CiDo sind, weiterhin weigern, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Oder stark einzuschränken, so dass nur noch ein kleiner Teil der „Kö“ entsprechend beleuchtet wäre. „Die Solidarität der Kaufleute ist hier gefordert“, sagt Michaela Jonas.

Michaela Jonas, CiDo-Vorsitzende

Die CiDo-Vorsitzende formuliert ihren Ärger noch zurückhaltend, aber im Gespräch mit ihr wird deutlich, dass sie im Grunde stinksauer ist. Denn die Solidargemeinschaft funktioniert nicht auf der „Kö“: „Eine kleine Anzahl von Geschäftsleuten trägt die Kosten für alle anderen mit.“ 62 Mitglieder sind bei der CiDo eingeschrieben, die Zahl der potenziellen Mitglieder ist mit rund 150 ungleich höher. Würden mehr mitmachen, wäre die Finanzierung kein Problem. Die Rede ist von rund tausend Euro allein für den Strom. Hinzu kommen Kosten für Auf- und Abbau und Lagerung der Beleuchtung. Regelmäßig müssen auch Teile der Beleuchtung erneuert werden, was dann weitere Kosten hervorruft.

Dormagen ist mit diesem Problem nicht alleine. Vor gut elf Jahren gab es in Neuss den gleichen Ärger. Der gipfelte letztlich darin, dass der damalige City-Treff aus eben der gleichen fehlenden Solidarität und wegen zu hoher Kosten die Reißleine zog, Politik die Händlerschaft massiv kritisierte und zum Weihnachtsfest 2005 der Hauptstraßenzug ohne Weihnachtsbeleuchtung blieb. Das wirkte, danach zogen viele Händler mit und die Beleuchtung wurde ein Jahr später wieder aufgehängt. So weit möchte es Jonas gar nicht erst kommen lassen. „In der ersten Jahreshälfte werden die Nichtmitglieder von uns angeschrieben und um einen Beitrag gebeten.“ Es geht um 50 Euro. „Netto, zuzüglich Umsatzsteuer.“ Jonas betont: „Es ist schade, dass sich nicht mehr Mitglieder engagieren. Mit mehreren und somit mehr Einnahmen durch Beiträge könnten wir wesentlich mehr für die Innenstadt bewegen, wovon letztlich alle profitieren. Eine Mitgliedschaft in der City-Offensive, die ja die Interessensvertretung der Geschäftsleute in der Innenstadt ist, sollte im ureigensten Interesse der Händler sein.“

Sollten Gelder übrig bleiben, „verwenden wir dies für Blumenampeln, Feste und Märkte“, sagt die Vorsitzende. Gemeinsam mit den Technischen Betrieben der Stadt ist für dieses Jahr erneut vorgesehen, auf der Kölner Straße Blumenampeln aufzuhängen. „Bisher steht die Finanzierung für 39 Stück“, so Jonas. „Gerne würden wir 51 installieren und uns daher über Geschäftsleute oder Privatpersonen freuen, die Patenschaften für zwölf weitere Blumenampeln übernehmen. Die Kosten für die Übernahme betragen jeweils 150 Euro.“