Bildung im Rhein-Kreis Arbeit in der Förderschule ist eine lohnende Herausforderung

Rhein-Kreis. · An den Förderschulen im Rhein-Kreis sind FSJ- und BFD-Plätze frei.

Denise Schulte und Pascal Adenau bereuen ihre Entscheidung nicht.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Wenn sie in der Pause über den Schulhof gehen, kommt es nicht selten vor, dass ein Kind ihre Hand nimmt und nicht mehr von ihrer Seite weicht: Denise Schule und Pascal Adenau gehören für die Mädchen und Jungen einfach dazu, zum Team der Mosaikschule in Hemmerden, eine Förderschule des Kreises mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“.

„Die Tage hier sind sehr aufreibend, aber auch schön“, sagt die 19-jährige Denise, die im Oktober ein Förderpädagogik-Studium auf Lehramt beginnen möchte. Die Erfahrung mit den Kindern und Jugendlichen an der Mosaikschule möchte sie nicht missen, die spontanen Umarmungen ebenso wenig wie die manchmal fordernde Ansprache. Pascal (18) ist sogar der Ansicht, dass das Jahr aus ihm einen anderen Menschen gemacht habe, dass er viele Dinge jetzt anders sehe. Beide waren in einer Klasse jeweils einem Schüler zugeordnet und unterstützten diesen. „Das kann beim Sport, beim Essen, beim Lesen oder Schreiben sein“, sagt Denise. Daneben gibt es in den Klassen auch Kinder, die einen individuellen Schulbegleiter haben.

Interessierte Jugendliche
müssen erst einmal hospitieren

„Bevor die jungen Leute zu uns kommen, um hier ein Jahr zu arbeiten, machen sie einen Hospitationstag, damit sie auch wissen, was auf sie zukommt“, sagt Lehrerin Eva Schmidt. Für Pascal und Denise ist das Jahr schnell vergangen. Der Abschied ist ihnen schwergefallen. „Ich kann jedem nach dem Abi nur empfehlen, sich Zeit für solch ein Jahr zu nehmen“, sagt Pascal, der im Herbst eine Ausbildung zum Flugzeuggerätemechatroniker bei der Bundeswehr beginnen wird. Plätze für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD) — der Unterschied liegt in der Trägerschaft – gibt es ab dem 1. September noch in mehreren Förderschulen des Kreises.

So hat laut Schulverwaltungsamt die Schule am Chorbusch in Dormagen (Förderschwerpunkt Lernen) einen Platz zu vergeben, die Mosaikschule zwei und die Sebastianuschule (Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung) in Kaarst drei. Schulabgänger, die im Herbst nicht mit einer Ausbildung oder einem Studium starten wollen, können sich bei den Schulen bewerben.

Die Bewerbung muss
direkt an die Schulen erfolgen

Die Jungen und Mädchen sind dann ein Schuljahr bis zum 30. Juni 2020 in den Schulen tätig. Voraussetzung ist ein Mindestalter von 17 Jahren. Während ihrer Tätigkeit erhalten die Freiwilligen ein Taschengeld, eine freie Mittagsverpflegung und eine Fahrtkostenerstattung.

Informationen zu den einzelnen Förderschulen, Ansprechpartner und Adressen unter: goe