Feiern im „Sunnesching“ So schön war der Rosenmontagszug 2025 in Düsseldorf

Düsseldorf · Traumhaftes Wetter und dazu noch „200 Jahre Karneval“ – Hunderttausende waren ausgelassen und friedlich am Rosenmontag.

Hunderttausende Jecken säumten bei bestem Wetter am Rosenmontag den gesamten Zugweg in der Landeshauptstadt.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Wie das Wetter damals beim ersten Rosenmontagszug Düsseldorfs im Jahr 1825 war, das ist nicht überliefert. Doch für das runde Jubiläum rund 200 Jahre später hätten sich die Jecken wohl keine besseren Bedingungen wünschen können. Ein strahlend blauer Himmel und angenehme Temperaturen begleiteten die bunten Feierlichkeiten in der Innenstadt, zu denen sich die ersten Jecken in der Stadt schon früh eingefunden hatten. Zwar lautete das diesjährige Karnevalsmotto offiziell „Hütt on wie et wor“ – es hätte angesichts des traumhaften Wetters und der schönen Bilder aber auch schlicht „Jeck im Sunnesching“ heißen können.

Mehr als 11 000 Teilnehmende auf 121 Wagen und in 91 Fußgruppen machten sich um 12.22 Uhr in der Corneliusstraße auf den Weg. Mit dabei waren auch 22 Kapellen und fünf Musikwagen. Hunderttausende schauten dem Zug vom Straßenrand zu. Darunter gab es viele, die sich ihr Kostüm selbst gebastelt hatten. So auch Anne, die von Kopf bis Fuß grün angezogen war. „Ich wollte mich schon immer mal als Brokkoli verkleiden“, sagte sie. Eine politische Botschaft hatte sie ihrem Kostüm zusätzlich beigefügt, auf einem Schild stand „Brokkoli auch im Merz noch legal“, in Anspielung auf den künftigen Bundeskanzler und dessen Haltung zur Cannabis-Legalisierung.

Viele Weitere sah man am Rosenmontag in einfachen Kostümen zum Überstülpen in den Varianten Haribo oder Ahoj-Brause. Ein Paar aus Mönchengladbach hatte sich spontan „Löwensenf“-Kostüme besorgt. Der zieht ja bekanntlich weg aus Düsseldorf. „Da wollten wir uns so verkleiden, um ein Zeichen zu setzen“, sagten sie.

Viele Besucher
von nah und fern

Zudem zeigte sich einmal mehr: Der Düsseldorfer Rosenmontagszug ist ein Besuchermagnet, zu dem die Narren aus nah und fern einpendeln. So wie Robert, Roman, Marco, Erik und Leon zum Beispiel, fünf Herren aus dem holländischen Enschede, für die Düsseldorf zum Höhepunkt der Session jedes Jahr als Reisetermin feststeht. Nur einmal hatte sich die Gruppe für Köln entschieden. Es blieb beim einmaligen Versuch. „Hier ist es viel schöner, die Kneipen liegen viel näher beieinander.“

Aus der Bundeshauptstadt hingegen kamen Teile der „Harlekins“ angereist, ein Berliner Karnevalsverein, der sich zu den tollen Tagen jedes Jahr auf eine närrische Pilgerreise begibt – seitdem es den Umzug durch die eigene Stadt nicht mehr gibt (2017). Der Düsseldorfer „Zoch“ war dabei der letzte „blinde Fleck“ auf ihrer karnevalistischen Landkarte, den es für die Berliner zu schließen galt. „Düsseldorf hat den politischsten Zug, in Köln ist mehr Party und in Mainz legt man viel Wert auf Tradition“, sagt Sven, ein „Harlekin“ von Geburt an. „Sie alle haben ihren eigenen Charme.“ Überrascht seien die Berliner aber davon gewesen, dass sich die Hotelpreise hier doch ziemlich moderat gehalten hätten. Ganz im Gegensatz zu denen in anderen Karnevalshochburgen.

Kamelle schmissen die Zugteilnehmer am Rosenmontag säckeweise, wahrscheinlich sogar tonnenweise. Bis zum Ende blieb die Stimmung gut, das freute auch die Mitglieder des Düsseldorfer Narrencollegiums, die an diesem Tag als letzte starteten. „Ihr seid ja alle noch da!“, riefen sie. Hinter ihnen folgten nur noch die Polizei sowie der Aufräum-Trupp der Awista.

(ctri/lip hal)