Karneval in Düsseldorf Jecken in Itter feiern närrischen Geburtstag – das sind die Bilder vom Veedelszug

Düsseldorf · Als Sektflaschen oder Blumen verkleidet zogen rund 600 Jecken durch Düsseldorf-Itter. Am Straßenrand sammelten viele Familien Kamelle.

Für die Rheinpiraten kam eine der Teilnehmerinnen extra aus Kanada.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Georg Salzburg

(noah) Ein jeckes Jubiläum gab es auch in Itter. Da zog am Samstag der drei mal elfte Veedelszoch durchs Dorf. 20 Gruppen machten mit, und damit waren es rund 600 Jeckinnen und Jecke, die sich m 14.11 Uhr auf dem Schützenplatz in Bewegung setzten, lauthals bejubelt vom Publikum am Straßenrand.

„Für unsere Kinder ist der Veedelszoch in Itter der schönste in Düsseldorf“, sagte Nadine Ruppel, die mit ihrer Familie im Gummibärchen-Outfit aus Holthausen gekommen war. Viele Gruppen richteten ihre Kostüme nach dem Jubiläum aus, beispielsweise die Straßengemeinschaft der „einzigen echten Itteraner Sackgasse“. Unter dem Motto „Crémant D’itter“ feierten die Nachbarn sowohl das 33-Jährige des Zochs als auch das zwei Mal Elfjährige der eigenen Gruppe. Das Kostüm aus gold-glitzernden Flaschenköpfen und dunkelgrünen Outfits mit schwarzen Hosen hatten sie an mehreren Abenden „mit viel Sekt und Spaß“ selbst gebastelt.

In neonpink waren die Närrischen Frauen aus Himmelgeistgekommen, die Jugendabteilung lief als „Himmelsfunken“ mit. „Seit ich sechs Jahre alt bin, bin ich bei den Närrischen Frauen“, sagte Robin Heinecke. „Für mich sind wir eine Dorffamilie.2

Die zweiten Grenadiere des Schützenvereins war mit einem Wagen unterwegs, der wie ein großes Geschenk aussah. Verkleidet waren die Mitglieder als Blumen – ihre Art, der Narrenparade zu gratulieren.

Zahlreiche junge und ältere Jecken reisten außerdem als „Rheinpiraten“ für die Kita St. Nikolaus an. Darunter auch Kapitänin Lisa Davis, Oma von zwei der Kitakindern und extra aus Kanada eingeflogen. Den Zug schlossen die Fahnenschwenker Itter ab. Sie waren als Teufel verkleidet und laufen seit 2010 mit. Deren Märchen-Gegenspieler waren die Elfen der Bonifatius-Kompanie und die Könige der „Marine Itter“. Insgesamt waren die Karnevalisten klimaschonend unterwegs: Es gab nur drei Kraftfahrzeuge und dafür zahlreiche Lastenräder, Fahrräder mit Anhänger und Bollerwägen.

Von dem Umzug begeistert war auch die direkte Nachbarschaft. Piratin Annika Herbst vorbei hatte sogar ihre Hecke am Zugweg geschmückt. „Die Nachbarschaft kommt heute zusammen, da spüren wir die Dorfgemeinschaft“, sagte ihre Freundin Jacqueline Dopheide. Und die Gemeinsacht war auch am Nachmittag noch spürbar, der der After-Zoch-Party in den Vorgärten der Nachbarschaft und mit Live-Musik auf dem Schützenplatz.

Für Präsident Uwe Linß es war es der neunte Veedelszoch – und sein letzter, kündigte er an.

(noah mbo)