Zusammen mit Action Medeor aus Tönisvorst Rottendorf-Stiftung gibt zwei Millionen Euro für ein Medikamentenlager

Vorst/Kibaha · Zusammen mit Action Medeor realisiert die Stiftung in Kibaha Bau, Einrichtung und Betrieb des 850 Quadratmeter großen Lagers. Was das für die Region bedeutet.

In Kibaha, einem Vorort von Dar es Salaam, errichtet Action Medeor mit Unterstützung der Rottendorf-Stiftung ein zentrales Medikamentenlager.

Foto: Action Medeor

(emy) Mit rund zwei Millionen Euro fördert die Rottendorf-Stiftung den Aufbau eines zentralen Medikamentenlagers in Tansania. Das gaben die Stiftung und das Medikamentenhilfswerk Action Medeor aus Vorst jetzt bekannt. Demnach unterstützt die Stiftung Bau, Einrichtung und Betrieb des 850 Quadratmeter großen Lagers über vier Jahre bis Ende 2027.

Standort des Lagers ist Kibaha, ein Vorort von Dar es Salaam, in dem die „Notapotheke der Welt“, wie Action Medeor auch genannt wird, bereits ein medizintechnisches Trainingszentrum und eine Produktionsstätte für Laborreagenzien betreibt. Mit dem Aufbau des Medikamentenlagers möchten die Stiftung und Action Medeor einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Qualität der Medikamentenversorgung zu verbessern. „Durch eine effizientere Lagerung und Verteilung der Medikamente und Medizinprodukte werden lokale Gesundheitszentren und Krankenhäuser besser versorgt“, erläutert Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von Action Medeor. „Das Lager wird nicht nur die medizinische Versorgung verbessern, sondern auch als Knotenpunkt für die Verteilung von Medikamenten nach Malawi, Burundi und Ruanda dienen.“

Für die Rottendorf-Stiftung waren dies wichtige Kriterien, um das Projekt zu fördern. „Die Zielsetzung einer verbesserten Medikamentenversorgung, die Größenordnung des Projekts und auch die Ausrichtung auf mehrere Länder haben uns bewogen, dieses Vorhaben zu unterstützen“, erläutert Vorstandsvorsitzender Hermann-Ulrich Viskorf. Die gemeinnützige Stiftung ist alleinige Anteilseignerin der „Rottendorf Pharma GmbH“ im westfälischen Ennigerloh und fördert aus den Erträgen unter anderem mildtätige Zwecke. „Die Stiftungssatzung verpflichtet uns, Medikamente in ärmeren Regionen der Welt besser verfügbar zu machen“, sagt Viskorf.

Sie besiegelten die Förderung (v. li.): Hermann-Ulrich Viskorf (Vorstandsvorsitzender Rottendorf-Stiftung), Sid Peruvemba (Vorstandssprecher Action Medeor), Lilian Klewitz-Haas (Vorstand Rottendorf-Stiftung), Angela Zeithammer (Vorstand Action Medeor), Pater Johann Spermann und Pater Eckhard Frick (beide Stiftungskuratorium der Rottendorf-Stiftung).

Foto: Action Medeor

Dabei erfüllt das Medikamentenlager eine wichtige Funktion. „Nur wenn Medikamente und Medizinprodukte jederzeit verfügbar sind, können behandelbare Krankheiten effektiv und schnell therapiert werden“, erläutert Peruvemba. „Dies ist insbesondere für Kinder unter fünf Jahren wichtig, da die Kindersterblichkeit gerade in Subsahara-Afrika immer noch am höchsten ist. Dabei sind gerade viele Kleinkindererkrankungen wie Durchfälle, Fieber und andere Infektionen mit den richtigen Medikamenten gut und schnell therapierbar und damit Todesfälle vermeidbar.“

Die erste Phase – Planung und Genehmigung – ist abgeschlossen, und die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Anschließend werden das Lager eingerichtet, das Lagerpersonal geschult und der Testbetrieb aufgenommen. Parallel dazu wird ein Qualitätsmanagement-System aufgebaut, sodass das Medikamentenlager allen internationalen Standards entspricht. Im Sommer 2025 soll der reguläre Betrieb aufgenommen werden.