400 Kinder proben für den großen Auftritt

Seit drei Jahren gibt es das Jeki-Projekt in Sprockhövel — Eltern und Kinder sind begeistert.

Sprockhövel. Wenn knapp 400 Kinder auf der Bühne stehen und gemeinsam musizieren, ist nicht nur eine Menge Lampenfieber im Spiel, sondern auch ein großer organisatorischer Aufwand zu leisten.

Beispielsweise müssen 50 Keyboardspieler, 50 Gitarrenspieler und 20 Flötenspieler unter einen Hut gebracht werden — um nur einen Teil des Orchesters zu nennen. Hinzu kommen rund 100 Erstklässler, die den Chor bilden.

Keine Frage, das Projekt Jeki („Jedem Kind ein Instrument“) nimmt immer größere Formen an. „Nach den Sommerferien starten wir an den ersten Grundschulen mit Jeki-Unterricht in den vierten Klassen“, sagt Dorothee Bahne, Leiterin der städtischen Musikschule. Alle Schulen haben sich nach und nach am Projekt beteiligt, mittlerweile geben 18 Lehrkräfte an 70 Stunden pro Woche Unterricht an den Schulen.

Das Ergebnis dieses Unterrichts kann sich sehen lassen. „Ein Großteil der Kinder macht nach dem zweiten Schuljahr auf freiwilliger Basis weiter“, sagt Bahne. Sie ist überzeugt von der Wichtigkeit des Jeki-Projekts: „Mir fällt spontan ein kleiner Junge ein, der jetzt Klavierunterricht bekommt und mir ganz begeistert erzählt hat, dass er später Orgelspieler werden will.“

Auch von den Eltern gebe es positive Rückmeldungen, viele seien froh, ihren Kindern die Chance, ein Instrument zu erlernen, über die Schule bieten zu können.

Und die Kinder? „Die wollen vor allem Gitarre und Keyboard spielen, das sind die Renner“, sagt Bahne. Nicht zu unterschätzen sind allerdings auch die Auswirkungen von Jeki auf die Musikschule: „Durch den Unterricht an den Schulen sind die Anmeldezahlen bei uns an der Musikschule etwas zurückgegangen“, sagt Bahne, die glaubt, jetzt die Talsohle erreicht zu haben.

„Spätestens nachdem die ersten Viertklässer alle Jeki-Stufen durchlaufen haben, rechnen wir wieder mit zusätzlichen Anmeldungen von Kindern, die weiter an ihrem Instrument unterrichtet werden wollen.“