Bürgergemeinschaft Herzkamp zieht Bilanz
Die Mitglieder haben schon viel erreicht.
Herzkamp. Es war ein Klöntreff bei mitgebrachtem Schmalzbroten, Tomatensalat, Käsehäppchen und Wein vom erst seit einem Jahr ansässigen Feinkosthändler Noll. In gemütlicher Runde mit rund 40 Herzkampern feierte die Bürgergemeinschaft am Freitagabend auf dem Platz vor der Sparkasse ihren fünften Geburtstag. Da wurde über bisherige Erfolge wie den Dorfaktionstag, das zur Hälfte selbst finanzierte Dorfentwicklungskonzept, Baumpflanzaktionen, kulturelle Angebote wie VHS-Kurse und den Seniorentreff gesprochen - aber auch darüber, dass die Idee von mehr Gemeinschaft längst nicht alle Herzkamper überzeugt hat.
"Natürlich hatten wir gehofft, vielleicht noch mehr Leute dafür begeistern zu können. Aber wer etwas verändern will, der polarisiert natürlich auch", sagte Holger Wanzke, Sprecher der Bürgergemeinschaft realistisch. Das sei auch die Erfahrung ähnlicher Gruppen in anderen Dörfern, wie man jetzt auch im Rahmen des Dorfwettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" erfahren habe. Das gelte insbesondere für Ideen im gestalterischen Bereich. Wanzke: "Da kommt dann immer gleich der Vorwurf auf, man wolle etwas vorschreiben." Dabei seien das (abgesehen vom Neubaugebiet, bei dem die Bürgergemeinschaft in einer Kommission zur Erarbeitung von Gestaltungskriterien mitwirkte) doch nur Vorschläge. "Als wir vor zehn Jahren nach Herzkamp gezogen sind, wären wir vielleicht froh gewesen, wenn wir eine solche Adresse gehabt hätten. Dann hätten wir wohl kein blaues Ziegeldach ausgesucht", verrät Wanzke.
So gab es am Freitagabend viel zu erzählen, über Privates ebenso wie über die Hoffnung, dass für die Schule und die von der Bürgergemeinschaft angeregte Umgestaltung des Wendehammers zum Sportplatz vielleicht Konjunkturpaket-II-Mittel fließen. Kostenlos wird die Sparkasse übrigens einen nicht mehr genutzten kleinen Besprechungsraum in ihrer nur noch für den Geldautomaten genutzten Filiale an der Elberfelder Straße als Treff zur Verfügung stellen. "Wieder ein kleiner Schritt für den Ort", sagt Wanzke. Veränderungen bräuchten schließlich Zeit, und da seien fünf Jahre doch nur eine kurze Spanne.