Busbahnhof: Neue Bänke schon demoliert

Die Zerstörungswut hält an. Jetzt sollen haltbarere Sitze montiert werden.

Haßlinghausen. Wer im Sitzen auf den Bus warten will, muss am neuen Bahnhof in Haßlinghausen erst nach einer Gelegenheit suchen. Von den Sechser-Bänken in den 14 Warte-Nischen des vor drei Wochen eingeweihten 1,5-Millionen-Bauwerks sind inzwischen acht wieder abgebaut. Der Rest ist mehr oder minder stark verbogen: mutwillige Zerstörung.

Bereits am Tag vor der Eröffnung wurde die erste Beule entdeckt. Ein fester Tritt genügte dazu offenbar. Fast täglich kam dann ein neuer Schaden hinzu. Manche Bank drohte sogar durchzubrechen, weil darauf herumgesprungen wurde. So blieb wegen Verletzungsgefahr nur der Abbau.

"Wir haben Anzeige gegen unbekannt erstattet", sagt Ulrich Höhmann vom Tiefbauamt. Mit Ordnungsamt und Polizei soll bald ein Sicherheitskonzept für den Busbahnhof abgesprochen werden. Von der Polizei gab es dazu gestern keine Stellungnahme. "Das ist Chefsache", hieß es. Kreispolizeichef Klaus Noske sei erst am Freitag wieder verfügbar.

Beschwerden Zunächst mit baulichen Maßnahmen hat die Stadt auf das Hilfeersuchen der Bewohner des Neubaus am Busbahnhof reagiert: Sie beklagen Lärm und andere Belästigungen durch Jugendliche, die den Bereich als Treffpunkt nutzen.

Schweller In der Geschwister-Scholl-Straße herrscht ab sofort Tempo 10. Außerdem wurden zwei Fahrbahnschweller (Foto) installiert, die schnelles Fahren vor Gesamt- und Grundschule wirkungsvoll verhindern sollen. Das war nach Fertigstellung des Busbahnhofs allerdings ohnehin so geplant.

Skater Ebenfalls auf Beschwerden hin wurde die Rampe der Skater-Anlage vor der Sporthalle verkleidet und gedämmt. "Viel besser" hieß es gestern von Anwohnern.

Massnahmenbündel Gespräche mit der Polizei sollen folgen. "Allein mit ordnungsrechtlichen Maßnahmen werden wir das vielschichtige Problem aber nicht in den Griff bekommen", sagt Baudezernent Bernd Woldt. So soll das Ressort Stadtentwicklung Vorschläge für einen alternativen Treffpunkt für Jugendliche machen und das Jugendamt pädagogische Maßnahmen überlegen, um auf die Jugendlichen einzugehen.