Feuerwehr zählt fast 300 Einsätze

Insgesamt 179 Feuerwehrleute, darunter auch sechs Frauen, stehen bei der Sprockhöveler Wehr bereit.

Foto: Gerhard Bartsch

Sprockhövel. Auch im vergangenen Jahr hat die Feuerwehr Sprockhövel wieder ihren Mann — und ihre Frau — gestanden und Beachtliches zum Wohl der Stadt und ihrer Bürger geleistet. Das wird im Jahresbericht deutlich, mit dem Stadtbrandinspektor Christian Zittlau auf der Jahresdienstbesprechung am vergangenen Freitag Bilanz zog. Insgesamt 179 Feuerwehrleute, darunter sechs Frauen, stehen derzeit für die Bewältigung der vielfältigen Aufgaben zur Verfügung. Dabei arbeiten die sechs eigenständigen Einheiten Haßlinghausen, Niedersprockhövel, Gennebreck, Schmiedestraße, Hiddinghausen und Obersprockhövel eng zusammen, um vor allem tagsüber, wenn viele Feuerwehrleute auswärts arbeiten, die notwendige Personalstärke sicherzustellen.

Zahlenmäßig stärkste Einheit der Brandschützer ist übrigens die Ehrenabteilung mit 63 Mitgliedern, die der Feuerwehr auch nach ihrem aktiven Dienst treu bleiben. Im Jahr 2015 wurde die Feuerwehr zu 297 Einsätzen alarmiert, rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der geleisteten Personalstunden blieb mit 6186 in etwa konstant. Als besondere Ereignisse erinnert der Jahresbericht unter anderem an einen Brand bei der Firma Wicke, einen Dachstuhlbrand in der Uhlenbruchstraße am Nikolaustag, einige Einsätze auf der Autobahn 43 und die Unterstützung der Hattinger Feuerwehrkameraden bei einem großen Strohlagerbrand in Elfringhausen. „Auch das Eintreffen von Flüchtlingen ist nicht ganz an der Feuerwehr vorbeigegangen“, heißt es in dem Bericht von Christian Zittlau. Neben ehrenamtlicher Unterstützung von vielen Kameraden außerhalb des Feuerwehrdienstes, also aus eigener Überzeugung, zum Beispiel beim Aufbau von Betten in der Notunterkunft, oder im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsnachmittag oder dem Angebot für die Kinder beim Besuch der Feuerwache, hat, als es darauf ankam, die Feuerwehr bereit gestanden, um schnell und kurzfristig beim überraschenden Eintreffen der ersten Busse zu helfen. Wie schon lange üblich, sind Feuer für die Feuerwehr nicht mehr die Hauptbeschäftigung.

Von den 297 Einsätzen waren nur 44 Brandeinsätze meist kleineren Umfangs. Vier Großbrände und drei überörtliche Hilfen auswärts verzeichnet die Statistik. Schwerpunkt sind inzwischen technische Hilfeleistungen bei unterschiedlichsten Anlässen. Diese waren im vergangenen Jahr 45 Mal Wasser- oder Sturmschäden, 30 Mal Verkehrsunfälle oder andere Verkehrsstörungen. Immerhin 31 Mal mussten gemeldete Ölspuren unschädlich gemacht werden. Acht Mal halfen die Retter Tieren in Notlagen.

Weniger schön, weil es zu unnötigen Alarmierungen kam, waren 27 Falschalarme von automatischen Brandmeldeanlagen. Obwohl die Stadt auch im vergangenen Jahr wieder einiges in die Feuerwehr investiert hat, ist die Feuerwehr eine ziemlich preisgünstige Angelegenheit. An größeren Ausgaben standen die Aufstockung des Feuerwehrhauses Hiddinghausen und die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeugs und eines Mannschaftstransporters auf der Liste des Kämmerers.

Insgesamt beliefen sich die Kosten für die Feuerwehr — einschließlich der zwischen Stadt und Gebäudeverwaltung verrechneten Mietkosten für die sechs Standorte — auf 726175,54 Euro. Bei rund 25 500 Einwohner sind dies 28,47 Euro pro Kopf oder 2,37 Euro pro Einwohner und Monat. ww