Firma Wicke: Im April soll Neubau stehen
„Die Konjunktur hat uns gezeigt, was ein Haken ist“: Wicke-Personalleiter Peter Steinmann berichtet von umfangreichen Neubau-Plänen des Unternehmens.
Herzkamp. "Vor vier Jahren haben wir gesagt, jetzt ist erst mal Ruhe für zehn Jahre", erinnert sich Peter Steinmann, Personalleiter von Wicke Deutschland. Schon Ende der 1950er Jahre war das stark expandierende Rollenwerk von Barmen an die Elberfelder Straße in Herzkamp umgezogen. Dann folgte der von Steinmann erwähnte Ausbau der modernen Werkshalle auf 1600 Quadratmeter. Dort stellt Wicke als Lizenznehmer der Bayer AG den teuren Kunststoff Polyurethan her, der sich wegen seiner hohen Tragfähigkeit, Elastizität und Abriebfestigkeit hervorragend für Rollen eignet. Nun ist’s vorbei mit der Ruhe. "Die Konjunktur hat uns gezeigt, was ein Haken ist." Im Februar rückten erneut Bauarbeiter an, um die Halle zu erweitern. Bis spätestens Anfang April soll der 400 Quadratmeter große Anbau in Betrieb genommen werden. "Wir hatten ein bisschen mit Emma zu kämpfen", gesteht Betriebsleiter Roland von Gersum. Der Orkan hatte sozusagen das Vordach auf seine Standfestigkeit hin geprüft. In der Ruhe nach dem Sturm werden jetzt die Regale eingeräumt. Die Halle soll nicht nur als Zwischenlager dienen, vielmehr werden dort auch Teile vorbereitet. "100 bis 150Produkte werden bei uns täglich durchgeschleust", erklärt von Gersum. Da wurde es schlichtweg zu beengt für die Mitarbeiter im Fertigungsbereich.
"Wenn wir noch mehr Raum benötigen, müssen wir nochmal ganz neu planen." Peter Steinmann, Personalleiter.
Materialflüsse optimieren, Termintreue wahren - das sind die Hauptziele des neuerlichen Umbaus. Unter dem Vordach werden künftig vier bis fünf Lastwagen pro Woche Gusswerkstoffe und gummierte Räder anliefern, die in den ausländischen Tochterunternehmen gefertigt wurden. Die grüne Wiese vor der Halle wurde dazu in eine weiträumige Wendefläche verwandelt. "Dahinter ist erst einmal Schluss", bedauert Steinmann. Gerne würde die Firma sich noch weiter ausbreiten, aber das werkseigene Gelände ist ausgeschöpft. "Wenn wir irgendwann noch mehr Raum benötigen, müsste nochmals gänzlich neu geplant werden." Ein drohendes Aus für Herzkamp ist darin gewiss nicht zu sehen, denn das Unternehmen ist rundum zufrieden mit seinem Standort. Der Umbau dürfte dieses Bekenntnis hinreichend bekräftigen. Er versorgt zugleich eine beliebte Tradition mit einem Highlight: Am 14. Juni lädt Wicke wieder zum Tag der offenen Tür ein und wird dann ausgiebige Führungen veranstalten. Mit 1000 Besuchern ist allemal zu rechnen. Firma WickeGeschichte 1866 wurde Wicke in Barmen gegründet, damals fertigte der Betrieb Zündplättchen für Spielzeugpistolen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte er sich auf die Produktion von Rädern und Rollen. Heute zählt Wicke zu den vier deutschen Marktführern.