Fleißige Eiersucher wärmen sich an Osterfeuern auf
Supereier werden gegen Fußbälle getauscht. Auch Glühwein ist im Angebot.
Hiddinghausen/Herzkamp. Die Kinder auf dem Sportplatz an der Albringhauser Straße sind bestens zur Ostereiersuche ausgestattet: kleine Körbchen, bunte Stofftaschen, warme Mützen, dicke Schals.
Günther Lohmann, der Vorsitzende des Fördervereins zur Sportplatzsanierung, bittet alle an den Mittelkreis und genau in dem Moment beginnt es in dicken Flocken zu schneien. Den Kindern macht das gar nichts. Kaum können sie es abwarten, in drei Gruppen eingeteilt zu werden.
Die Schulkinder bekommen als erste ihr Suchgebiet. „Dort ist ein Tor“, ruft Lohmann noch, aber da sind sie schon losgestürmt. Knapp die Hälfte nimmt das Tor, die anderen wählen die Abkürzung über den Zaun.
Nicht ganz so wild, aber nicht minder eifrig folgen die Kindergartenkinder. Bunte Eier liegen im Gras, stecken im alten Laub, sind unter den Bäumen verborgen. Ein Mädchen ohne Korb sammelt die Eier in ihre Mütze und zieht solange die Kapuze über. Den aufmerksamen Suchern entgeht nichts, auch nicht das verlorene Handy. Und Lohmann kann sogar dessen Besitzerin ausfindig machen.
Linn (3) hält ein Ei ganz fest. Es ist anders als die anderen — weiß. Es ist eines der drei Supereier, für die man einen Preis bekommt, einen Schal oder einen Fußball. Wo sie das gefunden hat? „Im Schnee“, sagt Linn.
Auch die zweite Finderin eines Supereis heißt Linn, Kevin komplettiert das Trio, das sich mit Lohmann zum Gruppenbild aufstellt. Da riecht es schon nach Rauch, aus dem riesigen Stoß auf dem Vorplatz schlagen mächtige Flammen, angenehme Wärme breitet sich aus.
In Herzkamp beim Schützenhaus ist es noch nicht so weit. Das einzige, was glüht, ist die rote Abendsonne. Tom (3) mit seinem Feuerwehrhelm und der gelben Warnweste hält die Hand seines Papas.
Der gehört zur Feuerwehr, aber die beiden müssen noch nicht aufpassen. Die Zündstellen kokeln ein wenig und gehen wieder aus. Aber wozu hat man einen Schützenkönig? Mathias Feuerstack kommt mit Stroh und einem Laubpuster — wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
In Herzkamp liegt eine geschlossene Schneedecke. Glühwein macht einen nicht unbeträchtlichen Anteil der Getränke aus. Wortfetzen, die man auffangen kann: „Komm, wärme mich!“, „. . . die Füße, wir gehen ein bisschen . . .“ Aber fröhlich sind alle, die gekommen sind.
Dann wird aus dem Knistern im Haufen ein Prasseln, ein Fauchen, das Feuer breitet sich aus, färbt den Qualm rot. Da ist die Sonne schon untergegangen. Die Herzkamper lachen, erzählen sich was. Und einige Jugendliche werfen Schneebälle in das hungrige Feuer.