Hiddinghausen: DRK soll neuen Kindergarten übernehmen
Ausschuss für Jugendhilfe entscheidet sich für eine größere Trägervielfalt.
Sprockhövel. Die neue Kindertagesstätte in Hiddinghausen soll in die Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) übergeben werden. Das beschloss der Ratsausschuss für Jugendhilfe und Schule am Mittwochnachmittag.
Um die Trägerschaft beworben hatte sich auch die Awo. Beide Organisationen präsentierten in der Ausschusssitzung ihre Konzepte und stellten sich den teilweise kritischen Nachfragen der Ausschussmitglieder.
Dabei wurde schnell deutlich, dass sich beide Konzepte stark ähneln. Natur als Erlebnisraum und das Anstreben der Zertifizierung als anerkannter Bewegungskindergarten sollen in der Arbeit bei beiden Bewerbern Schwerpunkte sein. Unterschiede gab es aber im Detail.
Die Awo habe viel Erfahrung mit Größe und Zuschnitt einer solchen Einrichtung und als großer Träger von 22 Kindertageseinrichtungen im Gebiet des Ennepe-Ruhr-Kreises auch die Möglichkeit, Personal bei Bedarf umzuleiten, warb Awo-Bereichsleiterin Ulla Wacker um die Stimmen des Ausschusses.
Lutz Heuser vom DRK berichtete, das Rote Kreuz Sprockhövel beabsichtige für den Betrieb des Kindergartens eine Kooperation mit dem DRK Schwelm, das in Schwelm bereits zwei Einrichtungen betreibe.
Entsprechend der allgemeinen Zielsetzung der Hilfsorganisation solle der neue Kindergarten unter der Regie des DRK — als Alternative zu den anderen Kindergärten — zudem ausdrücklich auch für „Risikokinder“ Platz bieten, also beispielsweise für Kinder mit ausgeprägten Allergien oder anderen Erkrankungen. „Möchten Sie die Trägervielfalt in Sprockhövel erhöhen und trauen Sie dem DRK das zu?“, fragte er seine Ausschusskollegen.
Einen Unterschied gab es in den Bewerbungen bei der Frage der Finanzierung. Laut Gesetz beträgt der Trägeranteil bei freien Trägern neun Prozent der vom Land bezuschussten Kindpauschalen. Das Angebot der Awo geht nur von einem Eigenanteil von 8,1 Prozent aus. 0,9 Prozent will die Awo selbst tragen. Das DRK beantragt die volle Übernahme der neun Prozent.
„Wir werden aber Partner suchen, die für eine finanzielle Entlastung der Stadt sorgen, und das soll nicht die oft in Anspruch genommene Sparkassenstiftung sein“, versprach Heuser. Außerdem bot er an, Hilfe beim Ausbau der Räumlichkeiten zu leisten. Mit Blick auf das kostengünstige DRK-Projekt am Hoppe sagte er: „Wir wissen, wie es geht“.
Die Ausschussmitglieder machten sich die Entscheidung als Wahl zwischen Vielfalt und einer gewissen finanziellen Ersparnis und organisatorischen Sicherheit nicht leicht, stimmten am Ende dann aber deutlich mit drei Stimmen für die Awo und mit acht Stimmen für das Deutsche Rote Kreuz.