Evangelische Gemeinde fordert höheren Zuschuss für Kindergärten

Mitarbeiterstruktur verursacht außergewöhnlich hohe Kosten.

Haßlinghausen. „Die Höhe der laufenden Kosten übersteigt unsere Einnahmen deutlich“, hatte Finanzkirchmeister Erwin Weller in der Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirchengemeinde Haßlinghausen-Herzkamp-Silschede mitgeteilt. Ein Aspekt der Finanzmisere sind die Kosten für die evangelischen Kindergärten, speziell die Personalkosten.

Aus Sicht der Gemeinde zahlt sie aktuell einen höheren Trägeranteil als gesetzlich festgelegt und in den umliegenden Städten üblich. Dazu erläuterte Pfarrer Kai Hegemann, dass die Zuschüsse derzeit pauschal abgerechnet werden. Da ältere Mitarbeiter mehr verdienen als jüngere und in den evangelischen Kindergärten viele Mitarbeiter schon lange dabei seien, seien die Kosten höher.

„Die Stadt hat das gleiche Problem“, sagte Hegemann. Allerdings würden in anderen Städten höhere Zuschüsse bezahlt und deshalb verhandele man mit der Stadt mit dem Ziel, eine Deckelung der Kosten zu verabreden. „Das ist sehr zäh“, berichtete Hegemann.

Für das laufende Jahr rechnet die Gemeinde bei den Kindergärten mit Kosten von 116 000 Euro, 2014 mit 157 000 Euro. Ab 2015 strebt sie eine Deckelung auf 70 000 Euro zu Lasten der Gemeindekasse an.

Inzwischen hat sich die Stadt zu der Frage positioniert. Auf eine Anfrage der FDP im Haupt- und Finanzausschuss antwortete Bürgermeister Klaus Walterscheid, der Zuschuss werde jährlich neu ermittelt und dabei müsste die Gemeinden im Haushaltssicherungsverfahren die wirtschaftlichste Lösung suchen.

Er empfehle, dem Deckelungsvorschlag nicht zu folgen, sondern besser eine prozentuale Beteiligung zu verabreden. „Dann haben beide Seiten mehr Anreiz zum Sparen“, sagte der Bürgermeister und verwies dabei auf die bei der katholischen Kirche vorhandenen größeren Verwaltungseinheiten.