IGM Bildungszentrum: Waldfläche darf nicht als Deponie genutzt werden
ür den Neubau werden derzeit 12000Kubikmeter Erde abgefahren.
Obersprockhövel. Fast im Viertel-Stunden-Takt rauschen die schweren Lastzüge von der Otto-Brenner- über die Wuppertaler Straße Richtung Deponie in Velbert. 12 000 Kubikmeter Bodenaushub sollen binnen vier Wochen abgefahren werden, um die Baufläche für das neue IG Metall Bildungszentrum zu bereiten.
Nachdem im Sommer bereits der alte Parkplatz neu angelegt wurde, ist der Startschuss für das mit Abstand größte Bauprojekt der vergangenen Jahre in Sprockhövel gefallen. Bis Mitte 2011 soll auf der alten Parkplatzfläche der Neubau als Ersatz für die 40 Jahre alte gewerkschaftliche Bildungseinrichtung entstehen. Im September soll Eröffnungstermin sein, bis dahin der Seminar und Schulungsbetrieb im alten Zentrum weiterlaufen. Das wird danach abgerissen, die gut zwei Hektar große Fläche renaturiert.
Alles ist generalstabsmäßig geplant - vom neuen Raum-, über das Service- bis zum Energiekonzept. Nur die Sache mit dem Bodenaushub hatten sich die Planer der IGMET - der Vermögenstreuhand der IG Metall - etwas anders vorgestellt. 5000 Kubikmeter, die nach 2011 wieder zur Verfüllung der durch den Abriss des Altbaus entstandenen Grube benötigt werden, hätte man bis dahin gerne auf dem Gelände zwischengelagert. Eine Fläche an der Einfahrt zur Otto-Brenner Straße wurde vorbereitet. Dort standen ehemals Fichten, die Sturm Kyrill vor zwei Jahren hinwegfegte. Auch die Baumstümpfe hat die IGMET entfernt. Doch das Forstamt Ruhrgebiet verweigerte die Erlaubnis.
"Die Fläche ist als Wald deklariert, aber im Moment ist das ja kein Wald", sagt IGMET-Projektleiter Martin Blodow und findet die Entscheidung unverständlich. Damit der Waldboden nicht verdichtet würde, habe man ihn vorher abschieben wollen. Insgesamt hätte die benachbarte Deponierung 1200 LKW-Fahrten überflüssig gemacht", rechnet Bodow vor.
Beim Forstamt macht man eine andere Rechnung auf. "Das Bodengefüge wird gestört. Das ist nicht zu verantworten, zumal die IG Metall auch andere Flächen zur Deponierung hätte - etwa den Bolzplatz", sagte Hans-Jörg Pasckert, Fachgebietsleiter beim Forstamt. Durch die Entfernung der Baumstümpfe hätte der Bauherr wohl versucht, Fakten zu schaffen.
Gegen die Ablehnung könne im übrigen geklagt werden. Blodow: "Das ist utopisch, der Abraum muss jetzt weg, sonst liegt der Umbau still. So donnern wohl noch für die nächsten zwei Wochen Lastzüge die 25 Kilometer Richtung Velbert. Auf der brachen Waldfläche will die IG Metall demnächst Laubbäume neu pflanzen.