Plätze für Kinder sind knapp

Nachdem kräftig Kapazität abgebaut wurde, ist es in den Kindergärten wieder eng geworden. Die Stadt schlägt vor, ab Sommer eine neue Gruppe einzurichten.

Sprockhövel. Mit sinkenden Kinderzahlen hat die Stadt in den vergangenen Jahren kräftig Kindergartenplätze gestrichen. An fünf Einrichtungen wurden Gruppen geschlossen, weitere verkleinert, um dort auch Zweijährige betreuen zu können. Für die besteht ab 2010/2011 ein Rechtsanspruch auf einen Platz.

Doch jetzt sind selbst für Kinder über drei Jahren die Plätze wieder knapp geworden. "Es sind mehrere Kinder mit ihren Familien neu nach Sprockhövel gezogen, die wir nicht auf der Rechnung hatten", erklärt Evelyn Müller, Fachbereichsleiterin Jugend, Familie und Soziales den Engpass. Der konnte aktuell aufgefangen werden, weil Kindergärten sich bereit erklärten, Überhangplätze einzurichten, das heißt bei reinen Ü3-Gruppen mehr als 25, bei Gruppen für 2- bis 6-Jährige mehr als 20 Kinder aufzunehmen. Im evangelischen Kindergarten Haßlinghausen etwa sind das derzeit ebenso drei (verteilt auf zwei Gruppen) wie im Awo-Kindergarten Hobeuken (drei Gruppen).

Vor diesem Hintergrund schlägt Müller vor, ab 2009 eine zusätzliche Gruppe für Kinder von zwei bis sechs Jahren einzurichten. Wenn die Politik zustimmt, sollen Landeszuschüsse beantragt werden. Die Platzzahl insgesamt würde dann wieder von 665 auf 685 aufgestockt.

Ob die Gruppe an einen einzelnen Kindergarten angegliedert wird oder einzelne Plätze über das Stadtgebiet verteilt werden, ließ Müller noch offen. Letzteres würde sich aus ihrer Sicht anbieten, weil der Mehrbedarf über das Stadtgebiet verteilt aufgetreten sei. Auch deute sich an, dass Landeszuschüsse für diese zusätzliche Gruppe künftig auch gesplittet werden dürfen. Für die Kindergartenträger könnte das einen Anreiz bilden, mehr Kinder aufzunehmen. Bisher zahlt das Land lediglich eine Gruppenpauschale, egal ob die Kinderzahl zehn Prozent über oder unter der Richtgröße liegt. Nachteil: Die Gruppen würden noch voller. Die Anmeldezeiten in den Kindergärten gehen noch bis Ende Dezember. Danach wird sich die Stadt mit den freien Trägern zusammensetzen und klären, welche Gruppentypen (Alter/Betreuungsstunden) diese einrichten möchten.

"Dann werden wir klarer sehen. Auch wie groß der Bedarf für Zweijährige und Kinder ab vier Monate ist", sagt Müller. Nicht auszuschließen, dass auch für Kleinkinder eine zusätzliche Gruppe nötig ist. Derzeit sind alle 40 Kindergartenplätze für Kinder von vier Monaten bis zwei Jahren besetzt. Bei Tagesmüttern gibt es allerdings noch frei Kapazitäten.