Rückstufung: Die B 51 gehört jetzt dem Land

Die B51 wird größtenteils zur L58. Damit trägt nun das Land die Kosten, es ändert sich wenig.

Sprockhövel. B 51 - diese offizielle Bezeichnung gilt schon lange auch als Synonym für die Verkehrsachse, die Sprockhövel von Süd nach Nord durchzieht, zunächst als Schmiede-, dann als Mittel- und Wittener Straße schließlich als Querspange und Hattinger Straße.

Doch auf den größten Teil davon trifft die Bezeichnung nicht mehr zu. Der Landesbetrieb Straßen hat der Stadt jetzt mitgeteilt, dass die Bundesstraße im Abschnitt zwischen der Stadtgrenze zu Wuppertal und dem Beermannshaus rückwirkend zum 1. Januar 2008 zur Landesstraße herabgestuft wurde.

Der Grund: Nach einem Konzept des Bundes sollen alle Straßen, die parallel zur Autobahn verlaufen, zu Landesstraßen werden. "Damit ist eben nicht mehr der Bund, sondern das Land Baulastträger und muss auch die Kosten übernehmen", erklärt Eberhard Zimmerschied vom Landesamt für Straßenbau in Siegen.

"Doch bevor die Straßen übernommen werden, muss es eine Abnahme geben, nach der mögliche Mängel noch vom Bund behoben werden müssen", sagt Zimmerschied. Dies geschah bereits vor drei Jahren, als die Straße für rund eine Million Euro vom Bund mit einem neuen Belag versorgt wurde.

Mit Nachteilen für Sprockhövel rechnet Baudezernent Bernd Woldt nicht, doch es ist ein offenes Geheimnis, dass Autobahnen und Bundesstraßen vorrangig mit Straßenbaumitteln ausgestattet werden. So sind etwa auch für die Wittener Straße in Hiddinghausen Richtung Witten mit der Herabstufung von der B235 zur L525 vor zwei Jahren die Aussichten auf eine baldige Erneuerung des nur noch als löchrigen Flickenteppich zu bezeichnenden Belags gesunken.

Ob die Herabstufung vielleicht sogar Vorteile bringt, etwa für das Bestreben des Werberings Haßlinghausen, die Ortsdurchfahrt für das Straßenfest Nightlife - ein verkaufsoffener Samstag-Abend am 30. August, zu sperren, wird sich in der kommenden Woche zeigen.

"Wir werden uns nächsten Dienstag mit allen zuständigen Gremien zusammensetzen", sagt Wolfgang Weiß, zweiter Vorsitzender des Werberings. Dann wird endgültig entschieden, ob die Straße am 30.August voll- oder nur teilgesperrt wird. "Das ist jedoch eine Frage des Verkehrsaufkommens, nicht der Bundes- oder Landesstraße", betont Michael Vosloh vom Landesamt Straßenbau.

Mit der für den Sommer geplanten Installierung einer Ampel an der Stefansbecke, die dann Umleitungsstrecke für die Autobahn würde, sieht Bernd Woldt dafür allerdings den größeren Stein aus dem Weg geräumt. Denn eines ist klar - Umleitungsstrecke für die Autobahn, falls A46 oder A43 dicht sind, wird die Haßlinghauser Ortsdurchfahrt bleiben - ob als Bundes- oder als Landstraße.