AVU: Weniger Umsatz, aber stabiler Gewinn

Der Versorger legt die Bilanz für 2007 vor. Insbesondere der Gasabsatz sank. Doch der Reingewinn stieg auf 13 Millionen Euro.

Ennepe-Ruhr. Die steigende Wechselfreudigkeit bei der Wahl des billigsten Energielieferanten bekam im vergangenen Jahr auch der Regionalversorger AVU zu spüren - freilich noch in bescheidenem Maße.

94 Prozent der rund 13 0000 Haushalte im Versorgungsgebiet zählt die AVU noch zu ihren Kunden - nach 97 Prozent Ende 2006.

Der wieder gewählte Vorstand Dieter Ten Eikelder ist aber zuversichtlich, das auch weiterhin durch Zugewinne bei Geschäftskunden von außerhalb kompensieren zu können. "Unser Fokus bleibt aber im Ennepe-Ruhr-Kreis", versprach er. Das wird unter anderem durch 250000 Euro an Regional-Sponsoring unterstrichen.

An den Kundenwechseln (die Wechselquote bundesweit beträgt 21 Prozent) lag es nicht, dass die AVU-Umsatzerlöse um rund fünf Prozent auf 284 Millionen Euro sanken. Während der Stromabsatz mit 1,1 Milliarden Kilowattstunden stabil blieb, gab es beim Gas ein Minus von 20 Prozent.

Das hatte mit dem milden Winter, mehr noch aber mit geringerem Verkauf an Wiederverkäufer zu tun. Sparsameres Haushalten insbesondere bei Betrieben war der Grund für einen vierprozentigen Rückgang beim Wasserabsatz.

Der Reingewinn der AVU stieg mit 13 Millionen Euro sogar leicht an - unter anderem wegen sinkender Personalausgaben und geringerer Rücklagen-Bildung. Durch Pensionierungen und nicht wieder besetzte Stellen sank die Mitarbeiterzahl von 501 auf 496. Diesen Kurs will die AVU weiterverfolgen, Bis 2014 rechnet man mit rund 80 Stellen weniger.

Größte Profiteure der guten AVU-Bilanz sind die kommunalen Anteilseigener Ennepe-Ruhr-Kreis, Gevelsberg, Schwelm und Ennepetal an die die Hälfte des Gewinns ausgeschüttet wird.

In der Bilanz 2007 schlägt sich auch Orkan Kyrill nieder. Die Schadenssumme bezifferte der ebenfalls wiedergewählte Vorstand der AVU Netz-Gesellschaft mit 950 000 Euro. Die Zeit für Stromausfäle pro Haushalt stieg damit nach 4 Minuten im Jahr 2006 auf 10,6 Minuten, lag aber immer noch weit unter dem Bundesdurchschnitt.