Letztes Reitturnier mitten im Ortskern
Zum Märkischen Reit- und Fahrverein kamen Pferde und Reiter aus ganz NRW.
Haßlinghausen. Der Haßlinghauser Rathausvorplatz gibt ein ungewöhnliches Bild ab. Anstelle von Pkw ist der gesamte Platz mit Pferdeanhängern zugeparkt, überall liegt Stroh und Pferdemist. Der Märkische Reit- und Fahrverein Haßlinghausen (RFV) richtet sein traditionelles Pfingstturnier aus, zum ersten Mal durchgängig bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Pferde und Reiter aus ganz NRW sind gekommen.
Contro, ein stattliches Warmblut, hat seine letzte Prüfung gerade hinter sich gebracht. Der "Braune" steht geduldig auf dem Rathausvorplatz, während ihm Reiterin Franziska Krüpe liebevoll den Transportschoner umlegt. Der Siebenjährige hat sich ihre Aufmerksamkeit verdient: "Wir haben im A-Springen den zweiten und im L-Springen den vierten Platz gemacht", sagt Franziska stolz.
Währendessen geht es auf dem Platz in die nächste Runde. Divenhaft und völlig unbeeindruckt von dem Rummel stolzieren "Westfalen" und "Rheinländer" unter Führung ihrer Reiter gemächlich über die Straße in Richtung Springplatz. Profis und Laien, Kinder und Senioren aus Kreisverband und Provinzialverband sind zahlreich erschienen. In den Disziplinen Dressurreiten und Springen von Klasse A bis M ist für jeden etwas dabei.
Während in der Halle die Junioren wetteifern, verfolgen auf dem Springplatz Hunderte das Springen der Klasse M mit Stechen - einer der Höhepunkte des Wochenendes. Hier müssen die "0-Rundler", also alle, die fehlerlos ins Ziel kamen, nochmals in einem Stechen gegeneinander antreten. Ein weiteres Groß-Ereignis des Turniers ist das Springen der Klasse M mit Siegerrunde, bei dem 25 Prozent der Besten nochmals in den Wettkampf müssen.
Zur großen Freude der Reiter ist wegen des schönen Wetters die Kleiderordnung gelockert worden. "Anzugserleichterung" nennt sich das in der Fachsprache - das Jackett darf zu Hause bleiben. Die Stimmung ist locker und familiär. "Leider sind wir gezwungen, den Standort aufzugeben", bedauert der Vorsitzende des Vereins, Gerhart Putz.
Die Räumlichkeiten seien zu klein geworden. Aufgrund der neuen Standortverordnung 2009 müssten größere Boxen gebaut und die Halle komplett saniert werden - jetzt sucht der Verein ein neues Domizil in Haßlinghausen. So wird dieses wohl das letzte Pfingstturnier mitten im Ort sein.
