Personalnot: Freibad öffnet weiter eingeschränkt
Badezeit ab heute wieder bis 20Uhr, aber später / Schwimmmeister fällt vorerst aus.
Sprockhövel. Seit fast einer Woche ist das Freibad Sprockhövel geöffnet. Das Wetter stimmt, es gab bereits mehr als 1500 Besucher, doch es hätten mehr sein können, sagen Kritiker. An eine Runde Schwimmen vor oder nach der Arbeit war bisher aufgrund eingeschränkter Öffnungszeiten (bis 18Uhr) nicht zu denken.
"Wir haben Personalnöte", entschuldigt das Ralph Holtze, Chef der Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS). Schwimmmeister Günter Haase ist zehn Tage vor Saisonbeginn mit einem Meniskusschaden ausgefallen und muss, wie sich gestern herausstellte, operiert werden. So ist Kollegin Ulrike Adamy vorerst allein. Aushilfen, auf die die Stadt in den vergangenen Jahren zurückgriff, seien ebenfalls krank.
Vorerst sei an reguläre Öffnungszeiten (9 bis 20 Uhr) nicht zu denken. Um zumindest den Vereinen und Berufstätigen gerecht zu werden, bleibt das Bad ab heute aber wieder bis 20 Uhr geöffnet, macht aber morgens erst um 10, teilweise um 11 Uhr auf.
Der Ärger, vor allem bei den Mitgliedern des Freibadfördervereins, wächst. "Wir haben bei der Saisonvorbereitung geholfen, um das Bad fit zu machen, zur Eröffnung mit unserer Tombola 1000 Euro für das Bad gesammelt, da ist doch klar, dass wir uns ärgern", sagt Ulrich Pätzold-Jäger. "Einige haben sogar gedroht, ihre Jahreskarte zurückzugeben." Kaum ein Bad in der Umgebung mache erst um 9 Uhr auf. Seit Jahren gibt es die Forderung der Frühschwimmer, ab 7 Uhr zu öffnen. "Umgekehrt bieten wir gerne ehrenamtliche Beckendienste an", so Pätzold-Jäger.
"Das ist schön, aber es hilft uns nicht weiter", entgegnet Ralph Holtze. Im Bad müsse zwingend ein Schwimmmeister anwesend sein. Eine Ausweitung der derzeitigen Öffnungszeiten sei mit zwei Schimmmeistern nicht zu machen, ein weiterer aber für die wenigen Frühschwimmer wirtschaftlich nicht zu vertreten.
Ende Mai habe er zumindest die Aussicht, eine Aushilfe zu bekommen, so dass Ulrike Adamy mal einen freien Tag machen könne. Normal dürfe sie ohnehin nicht länger als zehn Stunden pro Tag arbeiten. Nur mit ihrer Einverständniserklärung und der Hilfe zusätzlicher Rettungsschwimmer, habe das für kommende Woche ausgedehnt werden können.
Vorwürfe, man habe sich zu spät um Ersatz gekümmert, weist er zurück. "Wir machen unseren Personalplan schon im Februar, wenn Leute kurzfristig krank werden, ist man machtlos." Gestern habe er den ganzen Tag vergeblich herumtelefoniert, um Aushilfen zu bekommen. Die gebe es zwar über die Schwimmmeistervermittlung - aber nur für die ganze Saison.
WZ-Leser finden die Freibadöffnungszeiten täglich unter "Termine". Hier die Vorschau bis 14. Mai: Mittwoch: 10-20 Uhr; Do., Fr. 11-20 Uhr; Sa., So., Mo. 10-20 Uhr, Di., Mi. 11-20 Uhr.