Mehr Lehrstellen im Angebot
Ausbildung: 2321 Lehrstellen waren der Arbeitsagentur Hagen Ende April gemeldet, ein Drittel mehr als im Vorjahr zur gleichen Zeit.
Sprockhövel. Noch ist es nur eine Momentaufnahme, doch bereits Monate vor dem Start des neuen Ausbildungsjahrs im Herbst zeichnet sich ab, dass es in diesem Jahr mehr Ausbildungsstellen geben wird als 2007.
"Derzeit liegen wir bei plus 37 Prozent. Da sind sicher auch ein paar Vorzieheffekte dabei, weil wir sehr früh mit den Betrieben Kontakt aufgenommen haben. Aber ich bin sicher, dass auch am Ende noch ein Plus stehen wird", sagt Rainer Levien, Teamleiter U25, bei der Arbeitsagentur Hagen.
Von den 2321 Ausbildungsstellen, die der Agentur bisher für Herbst gemeldet wurden, sind allerdings nur noch 1132 unbesetzt. Viele Betriebe, wie etwa Rollenhersteller Wicke aus Herzkamp oder auch die Sparkassen, treffen ihre Bewerberauswahl bereits frühzeitig.
"Bei uns war schon im November, Dezember klar, wer die zwei Ausbildungsstellen als Industriekaufmann und die drei als Industriemechaniker erhält", erläutert Wicke Personalchef Peter Steinmann.
"Auf den anderen Seite werden aber auch immer wieder neue Stellen und Bewerber dazukommen", beruhigt Rainer Levien noch unversorgte Bewerber, die Angst haben, der Zug könnte schon abgefahren sein.
Eine Tendenz lässt sich allerdings aus den jetzigen Daten klar ablesen: Die schulische Qualifikation und damit oft auch das Alter der Bewerber steigt an. Die meisten der bis jetzt gemeldeten 3845 Bewerber, von denen zum jetzigen Zeitpunkt 1743 als versorgt gelten (Lehrstelle, weitere Schulausbildung), haben Realschulabschluss (1653).
Es folgen bewerber mit Hauptschulabschluss (1010) sowie Fachhochschüler (692), deren Zahl sich gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel erhöht hat, ebenso wie der Abiturienten (430). "Viele Betriebe favorisieren bereits Realschule und 10b-Abschluss, aber auch ein guter Hauptschüler hat noch Chancen", stellt Levien klar. Mit einem schwachen Realschulabschluss stehe man sich da unter Umständen schlechter.
Bei den Wunschberufen hat sich laut Arbeitsagentur gegenüber den Vorjahren relativ wenig geändert. An der Spitze stehen weiterhin klar die Dienstleistungsberufe, vor allem im kaufmännischen Bereich (siehe Kasten).
Bei den Zerspanungsmechanikern, Köchen sowie Groß- und Außenhandelskaufleuten stehen gemessen an den Zahlen der noch offenen Stellen und der Bewerber die Chancen besonders gut, kurzfristig einen Ausbildungsplatz zu erhalten.
Für Restaurantfachfrauen gibt es derzeit sogar noch mehr Lehrstellen als Bewerberinnen. "Wir werden im Mai noch einmal intensiv auf Betriebe zugehen und um weiter Lehrstellen werben", verspricht Rainer Levien.
Für eine ausführliche Beratung können sich Jugendliche in der Regionalstelle Gevelsberg/Sprockhövel oder unter der Ausbildungs-Hotline 01801/555111 melden.