Verzögerung: Großer Ärger um Mini-Spielfeld

Die Genehmigung für das DFB-Spielfeld im Baumhof steht aus. Der Kreis will eine „Geräuschprognose“.

Sprockhövel. Die Ausmaße sind mit 22 mal 15 Meter bescheiden, doch der Ärger um das DFB-Minispielfeld, das die TSGSprockhövel auf der Freibadwiese plant, ist beträchtlich. Eigentlich sollte zum 8. Juni Eröffnung sein, doch dieser Termin ist längst geplatzt. Er gibt noch keine Baugenehmigung. Stadt und Kreis spielen sich den schwarzen Peter zu.

Knackpunkt ist ein Schallschutzgutachten. "Der Ball liegt in der Hälfte der Stadt, wir haben als Immissionsschutzbehörde nur darauf hingewiesen, dass wir es für sinnvoll erachten, vor dem Bau eine Geräuschprognose vorzunehmen", heißt es vom Kreis.

"Der Antrag beim DFB wurde bereits vergangenes Jahr gestellt, da hätte man bis zur Abgabe des Bauantrags im März auch vorab klären können, welche Unterlagen vorliegen sollten", tritt die Behörde gegen die Stadt nach.

Ralph Holtze, Leiter der städtischen Gebäudebewirtschaftung (ZGS), hatte gehofft, innerhalb kurzer Zeit die vorgezogenen Baugenehmigung zu erhalten. "Uns ist klar, dass wir über eine Wiese innerhalb eines Freibads sprechen", sagt er dazu, dass dort schon jetzt "Sportbetrieb" war.

Ohne Absolution aus Schwelm will er das Projekt aber nicht angehen, auch wenn die Stadt als Genehmigungsbehörde das theoretisch könnte. "Wir sind doch nachher die Dummen, wenn es Beschwerden geben sollte."

Für TSG-Chef Dirk Engelhard, der Holtze bescheinigt, das Vorhaben nach Kräften zu unterstützen, ist das alles Bürokratie. "Da wiehert doch der Amtsschimmel. Direkt nebenan ist einer der meistfrequentierten Fußballplätze in NRW."

Anwohner hätten ihn bereits angerufen und ihre Bereitschaft signalisiert, eine Unterschriftenaktion für den Bolzplatz zu starten. Ein Lärmschutzgutachten werde sein Verein auf keinen Fall zahlen, so Engelhardt. "Uns kostet das Projekt schon jetzt viel Geld und Eigenleistung." Er will nun die Politik einschalten.

Ralph Holtze hat unterdessen einen Gutachter gebeten, ein unverbindliches Angebot für ein Schallgutachten zu machen. Holtze: "Vielleicht reicht ja auch der Verweis auf eine vergleichbare Studie des DFB."

Dirk Engelhardt hat bei der Herstellerfirma für das DFB-Kleinfeld um Aufschub gebeten.