Sprockhövel Streik: Großes Chaos ist ausgeblieben
Vor allem im Busverkehr waren die Folgen spürbar. Das merkten auch die Schulen.
Sprockhövel. Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben gestern auch in Sprockhövel Folgen gezeigt: Im Öffentlichen Personennahverkehr gab es Einschränkungen, Kitas und Behörden konnten ihren Service dagegen weitgehend aufrechterhalten. Insgesamt hielten sich die Auswirkungen der Streiks aber in Grenzen.
Glimpflich davon gekommen sind die Eltern von Kindergartenkindern. Obwohl auch die städtischen Erzieherinnen zum Streik aufgerufen waren, hatten gestern alle Einrichtungen geöffent. In sämtlichen Kitas konnte der Betrieb durch die nicht-streikenden Kolleginnen aufrechterhalten werden. „Bei uns streiken nur einige wenige. Deswegen haben alle Einrichtungen geöffnet“, berichtet Barbara Scharloh, Mitarbeiterin der Sprockhöveler Stadtverwaltung.
Auch der Busverkehr im Kreisgebiet war von den Arbeitsniederlegungen betroffen. So entfiel im gesamten Gebiet der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) das reguläre Fahrtenangebot. Allerdings bot die Gesellschaft immerhin einen eingeschränkten Fahrplan mit zwölf Linien - darunter auch die Verbindungen 551 von Sprockhövel-Hiddinghausen nach Ennepetal-Voerde und SB 67 von Sprockhövel-Haßlinghausen zur Ruhr-Uni Bochum.
Wegen der Ausfälle im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wurde auch der Schülertransport gestrichen. In den Schulen hielten sich die Auswirkungen durch verspätete oder gar nicht kommende Schüler aber in Grenzen. In der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule in Haßlinghausen hätten zwar in einige Klassen einige Schüler gefehlt, andere Klassen seien aber komplett gewesen, erklärte die Schulleitung auf WZ-Anfrage. Möglicherweise seien einige Kinder direkt von ihren Eltern zur Schule gebracht worden.
Auch in der Mathilde-Anneke-Schule in Niedersprockhövel war die Situation entspannt. Dort gab es nach Angaben der Schulleitung vereinzelt Anrufe von Eltern, die ihre Kinder vom Unterricht abmeldeten. Größere Ausfälle seien aber nicht zu verzeichnen gewesen.
Bei der Stadtverwaltung mussten die Bürger den Angaben zufolge keine Einschränkungen hinnehmen. Laut Barbara Scharloh vom Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit wurden keine städtischen Angebote gestrichen. Allerdings hätten sich einige Mitarbeiter aus der Verwaltung abgemeldet, um an Kundgebungen der Gewerkschaften in der Region teilzunehmen.
In dem Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst verlangen die Gewerkschaften Verdi und Komba sechs Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber lehnen die Forderung der Arbeitnehmervertreter bislang ab und schlagen eine Erhöhung der Entgelte von drei Prozent für zwei Jahre vor. Die nächste Runde der Tarifverhandlungen steht heute in Potsdam an.