Triathlon: Winkelmann mag es ultra
Uli Winkelmann bereitet sich auf seine 15. Langstrecken WM auf Hawaii vor. Für den 52-Jährigen soll es die letzte sein.
Sprockhövel. Einen Marathon der besonderen Art hat Uli Winkelmann am vergangenen Sonntag absolviert. Beim Staffelmarathon, den sein TriTeam Sprockhövel jedes Jahr für 700 Läufer und mindestens ebenso viele Zuschauer glänzend organisiert, stand er mehr als fünf Stunden am Mikro. Dazu war er morgens um 7Uhr der Erste beim Aufbau und abends um 19.30 Uhr der Letzte, der die Strecke noch einmal mit dem Mountainebike abfuhr, um sicherzustellen, dass kein Müll liegengeblieben ist.
Das ist allerdings nur ein leiser Vorgeschmack auf das, was sich der Triathlon-Verrückte Sonderpädagoge der Gemeinschaftshauptschule Niedersprockhövel Ende November abverlangen will. Zum 15. Mal wird er vom 27. bis 29. November am Ultraman auf Hawaii teilnehmen.
"Das ist mein persönliches Wimbledon", sagt der 52-Jährige zu der inoffiziellen Langstrecken-WM, die zum 25. Mal stattfindet. Zehn Kilometer Schwimmen, 435 Kilometer Radfahren, 84 Kilometer laufen - bis Big Island nach drei Tagen einmal umrundet ist - das sind die Zahlen, die seine Triathlon-Welt bedeuten.
"Es wird aber definitiv mein letztes Mal sein", sagt er. Das habe weniger mit seinem Alter als vielmehr mit der langen Vorbereitung zu tun, für die er sich immer schwerer frei machen kann. Elf Monate umfasst der Winkelmann’sche Trainingsplan für den Ultra. Eine typische Trainingswoche bedeutet zwei 20-Kilometer- und einen 25-Kilometer-Lauf, zwei bis drei Schwimmeinheiten (bis zu zehn mal 500 Meter).
Dazu schwingt er sich so oft wie möglich aufs Fahrrad, macht am Wochenende Ausfahrten - bis zu sechs Stunden. Besonders bei langen Einheiten trainiert er möglichst mit TriTeam-Kollege Markus Joswig, der sich erstmals auf das Hawaii-Abenteuer einlässt (siehe Kasten). "Wenn man Stunden unterwegs ist, ist das zu zweit einfach angenehmer", sagt Winkelmann.
Die Herbstferien wird er - wie schon die Sommerferien - zum Training auf Hawaii verbringen. "Das ist meine zweite Heimat", sagt Winkelmann, dessen Lebensgefährtin Ysabel auf Big Island lebt. Auch die Ultra-Strecke kennt er aus dem ff - die steilen Anstiege aufs Vulkanplateau ebenso wie die weiten Ausblicke die Küste entlang. Diesmal soll es ihm nicht so gehen, wie bei seiner jüngsten Teilnahme 2007, als er am zweiten Tag mit Vergiftungserscheinungen aufgeben musste.
"Ich hatte wohl zu viel Salzwasser geschluckt", hat er analysiert. Darauf will er diesmal achten. An die Qualen denkt er ohnehin nicht: "Ich freue mich einfach auf das Wiedersehen." Zur Jubiläumsausgabe sind alle "üblichen Verdächtigen" am Start, die es wie Winkelmann seit Jahren ultra mögen.