Nachwuchsförderung: Spielwiese für Musiktalente
Michael Ibing will Musikschüler ins Nachwuchsensemble der Feuerwehr holen.
Sprockhövel. JeKi ist kein Buchstabensalat, sondern Kürzel für eine kulturelle Bildungsinitiative, die Eltern, Kinder und Schulen fordert. Der Gedanke: jedem Kind ein Instrument, um den Zugang zur Kultur zu öffnen.
Aber was mit viel Elan beginnt, läuft oftmals auf einen Engpass hinaus. Von einem begrenzten Kontingent spricht Michael Ibing, Leiter des Musikzuges der Feuerwehr Sprockhövel, und meint die personelle Ausstattung der städtischen Musikschule.
Kinder und Jugendliche, die über den Unterricht und vielleicht kammermusikalische Erfahrungen hinaus auch in größeren Ensembles spielen möchten, sehen sich auf einmal vor beträchtlichen Schwierigkeiten.
Ibing, der selbst den Weg von der Musikschule zum Musikzug gegangen ist, hat mit dem Nachwuchsensemble der Feuerwehr Sprockhövel eine Plattform geschaffen, auf der sich die Jugend bewähren kann. Am Sonntag organisierte er im Forum der Gemeinschaftsgrundschule Börgersbruch ein Konzert, das nicht nur Zuhörer erfreuen, sondern auch Kontakte herstellen sollte. Dezidiertes Ziel war ein gegenseitiges Kennenlernen.
So fanden sich Schüler der städtischen Musikschule, der Feuerwehrmusikzug samt seinem Nachwuchs und als besondere Gäste die Streicher des Städtischen Musikvereins Gevelsberg zum Festkonzert ein.
Großartige Leistungen von Schülern der Musikschule belegten das hohe Niveau des dortigen Unterrichts. Aber Ibings Blick richtet sich gar nicht so sehr auf die herausragenden Solisten. Vielmehr setzt er auf systematische Breiten- und Jugendförderung.
Diese Ausbildung hat bei Ibing ihre amüsanten Seiten. "Die lachen immer, wenn ich das sage: tschechisches Tanzlied. Das Sprechen haben wir fast so lange geübt wie das Musizieren."
Das Wesen dieses besonderen Feuerwehrmannes begeistert und erklärt schnell, warum Ibing so erfolgreich ist. Zehn Schüler hat er in diesem Jahr bereits von der Musikschule ins Nachwuchsensemble geholt. Das bedeutet für die Jugend aber auch eine wöchentliche Orchesterprobe neben dem regulären Unterricht.
Am Ende freilich wartet für alle Mühe ein sehr schönes Erlebnis. Das hätte nicht eindrücklicher demonstriert werden können als mit dem Glenn-Miller-Medley zum Ende des Konzerts.