Staffel-Marathon: Kräfte einteilen, Spaß haben

Gut 700 Starter kamen zur 7. Auflage von Sprockhövels größtem Laufereignis.

Sprockhövel. Für Ronaldo aus Tansania hätte die Bahntrasse eigentlich ein Klacks sein müssen. Normalerweise führt er Touristen auf den Kilimandscharo, als Ehrengast der evangelischen Gemeinde Bredenscheid-Stüter wurde er gestern als Läufer für die "Spätzünder" beim Sprockhöveler Staffelmarathon eingesetzt.

Doch wie alle der gut 700 Hobby- und Vereinsläufer, die in der 7. Auflage von Sprockhövels größter Laufveranstaltung in 148 Teams am Start waren, hatte auch Ronaldo mit dem neuen Streckenverlauf seine Mühe, was der Begeisterung bei Läufern und Zuschauern aber keinen Abbruch tat.

Vom Hof der Hauptschule und nicht mehr vom Aldi-Parkplatz ging es zweimal bergauf und wieder zurück. Da galt es, die Kräfte einzuteilen. Mancher alte Staffel-Marathon-Hase wunderte sich, dass er die Zeit der Vorjahre nicht ganz erreichen konnte. Aber darum ging es ja auch nicht. Dafür bildete Wicke den besten Beweis, als alle 14 Mitstreiter den Schlussläufer der "Wicke-Stützräder” mit Fähnchen ins Ziel geleiteten.

Bei herrlichem Wetter und gesäumt von Bäumen bildete der Schulhof sogar eine noch stimmungsvollere Kulisse als sonst. Die Moderation hatte Uli Winkelmann übernommen. Musik, Erfrischungen vom alkoholfreien Weißbier bis zum Obstcocktail, Bambinilauf vorab, kostenlose Massagen für die müden Läufer durch die Physiotherapie-Praxis Vanderborcht - die Organisatoren von TriTeam und Sparkasse spielten wieder alle Trümpfe aus.

Eine Schrecksekunde gab es nur, als plötzlich das Rote Kreuz und später der Rettungswagen die Trasse mit Blaulicht herauffuhren. Ein jugendlicher Läufer hatte sich wohl überschätzt und kurz vor dem Ziel Kreislaufprobleme bekommen. Zum Glück gab es bald Entwarnung, was auch im Ziel erleichtert registriert wurde.

Dort kamen alle anderen erschöpft, aber glücklich an. Unter ihnen auch Ronaldo, der zwar keine Bestzeiten aufgestellt hatte, aber seit gestern konkurrenzlos die Bestmarke für die weiteste Anreise hält.