Waldjugendspiele locken in die Natur
Rund 150 Kinder waren bei der dritten Auflage der Veranstaltung dabei.
Es ist ganz schön was los auf dem Wanderparkplatz Hilgenpütt: Eine Schulklasse verschwindet gerade im Wald, eine sammelt sich weiter vorn, und eine hat sich im Halbkreis vor Miriam Herber und Thomas Jansen aufgestellt. Die Försterin des RVR und der Leiter des Forstbetriebsbezirkes Hattingen begrüßen Grundschüler des dritten Jahrgangs bei den Waldjugendspielen. „Guten Morgen“, sagen die beiden. Und die 3c der Grundschule Börgersbruch ruft im Chor: „Guten Morgen, alle zusammen!“
Thomas Jansen, Förster
Sechs Klassen nehmen teil, rund 150 Schüler. Jansen: „Die Kinder entfernen sich immer mehr von der Natur. Wir wollen ihnen den Lebensraum Wald etwas näher bringen.“ Und den Kindern wünscht er: „Viel Spaß!“
Eifrig zieht die 3c los. Es gilt, 13 Stationen abzulaufen. Dort sollen sie Fragen beantworten, Geschicklichkeit beweisen - und nicht zuletzt etwas über die Tiere und Pflanzen des Waldes lernen.
So wenig Erfahrung mit dem Wald scheint die 3c gar nicht zu haben. Als sie Waldfrüchte in einem Schaukasten erraten soll, rufen die Kinder schon wieder im Chor: „Bucheckern!“
Mehr überlegen müssen sie, als sie Dinge des Waldes in Kisten erfühlen sollen. „Was ist das denn?“ „Das ist schwierig!“ „Nein, das ist leicht!“ Schließlich einigen sie sich. Eine Feder ist dabei gewesen. Kastanien auch. Und ein Ast, wahlweise auch Knochen oder Horn. Ganz dicht dran — eine Abwurfstange vom Rehbock.
Weiter am Wegrand wachsen Wildapfelbäume, die die Gewinner der Spiele von 2013 gepflanzt haben. Welchen Tieren mögen wohl solche Äpfel schmecken? „Wildschweinen“, schlägt einer vor. „Gibt es die denn hier?“, fragt ein anderer.
Das kann man Förster Jansen an einer der nächsten Stationen fragen. Als Standwild nicht, als Wechselwild schon. Auch bei „Dachs“ sind die Kinder nicht restlos überzeugt. Was der so frisst, das kann man aber Otto Weger fragen.
Der ist Revierpächter und steht vor einem Wagen von „Lernort Natur“ mit vielen Präparaten von Tieren des Waldes. Da kann man auch einen Dachs sehen. Was nicht zuletzt hilft, wenn die Kinder später Tiere auf Fotos erkennen sollen.
Station folgt auf Station. Dort gilt es, Zapfen auf etliche Meter in einen Bottich zu werfen. Und an einem Sägebock Stangenholz aus Buche auf Zeit mit einer Zweimannsäge zu sägen. Eine Sache der Technik, weniger der Kraft, wie zwei keuchende Jungs erfahren. Gut zwei Stunden dauert das Ganze. Gut, dass die Kinder Brote mitgebracht haben. Mitten auf dem Waldweg wird erstmal gevespert. Dann sind sie bereit zu neuen Taten.