Anpfiff für den neuen Düsseldorfer Standort von „Mädchen an den Ball“ auf dem Sportgelände der DJK TUSA 06. Zum ersten Trainingstag erschienen gleich 40 Mädchen. Ab sofort wird immer donnerstags ab 15 Uhr ein kostenloses zweistündiges Fußballtraining angeboten, an dem alle Mädchen teilnehmen können. „Das funktioniert ohne Leistungsdruck, ohne Verpflichtung und ohne Vereinsbindung“, sagt Anna Seliger, die die Idee zum Projekt hatte. Düsseldorf ist nach Bochum, Dortmund und Gelsenkirchen die vierte Stadt in Nordrhein-Westfalen, in der das Fußballprojekt stattfinden wird.
Der Ablauf der zweistündigen Trainingseinheiten ist locker, die Mädchen können, ohne Anmeldung, innerhalb der zwei Trainingsstunden jederzeit dazukommen und ohne Druck austesten, ob ihnen Fußball gefällt. Pünktlich erscheinen muss niemand, allein der Spaß am Fußball steht im Vordergrund und auch andere Verpflichtungen, wie etwa Vereinsbindung, Punktspiele oder Turniere, gibt es nicht. Ein Konzept, das auch Familie Di Piazza gefällt.
„Dass man einfach daran teilnehmen darf, wie man Lust und Zeit hat, finde ich gut“, sagt die Mutter, die mit ihrer Tochter zum ersten Trainingstag kam. „In der Schule hat sie den Flyer bekommen und gesagt, Mama, da will ich mitmachen.“
Trainer Jannik Junius macht erste Aufwärmspiele mit den jüngsten Teilnehmerinnen. „Wir haben Fangen gespielt, ich bin zum ersten Mal beim Fußball“, sagt die siebenjährige May. Wer gefangen wird, macht drei Hampelmänner, dann geht’s weiter. „Ich habe schon in der Schule Mädchenfußball gespielt“, sagt Helena fröhlich, bevor es mit den ersten Ballkontakten weitergeht.
Die älteren Teilnehmerinnen werfen sich gegenseitig den Ball zu und nennen die Vornamen. Ein erstes Kennenlernen findet so statt. Trainiert wird in Jahrgangsgruppen. Das Ziel von „Mädchen an den Ball“ ist es, ein niederschwelliges und breitensportbetontes Angebot nur für Mädchen zu schaffen. „Wettkämpfe sind in diesem Projekt nachrangig. Es geht vielmehr darum, den Spaß und die Freude am Fußballspielen weiterzugeben und die Kommunikation und Interaktion der Mädchen zu stärken“, sagt Anna Seliger.
Sie kann sich auch noch weitere Standorte in Düsseldorf vorstellen. Unterstützt wird das Projekt mit bis zu 17.000 Euro von der Stadt Düsseldorf. Auch Sponsoren wie die Deutsche Postcode Lotterie, die BB Bank und die Viactiv Krankenkasse sind Sponsoren. „Wir sind ein feministisches Projekt und partizipativ ausgerichtet, die Mädchen entscheiden selbst, ob sie Turniere machen wollen und gegen wen sie spielen“, sagt Seliger. 25 Prozent der teilnehmenden Mädchen gehen auch noch in Fußballvereine. „Deshalb haben wir auch den Deutschen Fußballbund als Partner“, sagt sie.
„Wir wissen, dass Mädchen gerne Sport treiben und auch Fußball spielen wollen, und das können sie hier ausprobieren“, sagt Ute Groth, Vorsitzende der DJK TUSA 06. „Es ist ein unabhängiges Projekt, das wir gerne unterstützen, weil wir sehr gerne Mädchen Fußball spielen sehen“, sagt sie.
„Die Förderung von Frauen und Mädchen ist uns absolut wichtig“, sagt Eva Kulot, Leiterin des Düsseldorfer Sportamts anlässlich des Projektstarts. Treffpunkt ist die Sportanlage des DJK TUSA 06 an der Fleher Straße 224b. Infos unter www.maedchen-an-den-ball-de.