Warnstreiks Streiks an Flughäfen in Düsseldorf und Köln - Eurowings warnt Reisende
Düsseldorf · Flugreisende in Düsseldorf und Köln müssen am Donnerstag aufgrund weiterer Warnstreiks mit Flugausfällen rechnen. Allein in Düsseldorf sind mehr als 50.000 Passagiere betroffen. Eine Fluggesellschaft rechnet wohl mit dem Schlimmsten.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Sicherheitspersonal an drei Flughäfen zu ganztägigen Warnstreiks am Donnerstag aufgerufen. Betroffen sind die Flughäfen in Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart. Das teilte Verdi am Mittwoch mit. Dort sei mit „starken Einschränkungen im Luftverkehr“ zu rechnen.
In Stuttgart soll der Streik demnach mit der ersten Frühschicht am Donnerstag gegen 03.00 Uhr beginnen, in Düsseldorf und Köln-Bonn bereits um Mitternacht. Am Montag hatte ein knapp vierstündiger Warnstreik des Sicherheitspersonals an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld den Flugbetrieb fast völlig lahmgelegt.
Hintergrund der Warnstreiks ist ein Tarifkonflikt mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Nach den Warnstreiks in Berlin hätten die Arbeitgeber die Möglichkeit gehabt, ein verbessertes Angebot vorzulegen, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Benjamin Roscher.
Auch weitere Streiks seien nicht auszuschließen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Benjamin Roscher. „Den Arbeitgebern sollte klar sein, dass die Beschäftigten bereit und in der Lage sind, für ihre Forderungen einzutreten.“ Während der Warnstreik in Berlin nur wenige Stunden dauerte, soll er sich in den westdeutschen Städten nun über den ganzen Tag erstrecken.
Verdi fordert eine Erhöhung des Stundenlohns im Kontrollbereich auf 20 Euro. Bislang bot der Arbeitgeber laut Gewerkschaft eine Erhöhung von 1,8 bis zwei Prozent pro Jahr bei zweijähriger Laufzeit an. Dieses Angebot wies Verdi zu niedrig zurückgewiesen.
Eurowings warnt Fluggäste
Die Lufthansa-Tochter Eurowings warnt Passagiere vor Verspätungen und Flugstreichungen wegen des Warnstreiks des Sicherheitspersonals an deutschen Flughäfen. Der ganztägige Warnstreik am Donnerstag werde sich "stark auf die Reisepläne unserer Gäste auswirken", erklärte Eurowings-Chef Thorsten Dirks am Mittwoch. Es werde zu längeren Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen der bestreikten Flughäfen und zu Beeinträchtigungen des Flugverkehrs im gesamten Streckennetz kommen.
Eurowings bittet deshalb alle Passagiere, sich vor der Anreise zum Flughafen über den aktuellen Status ihres Fluges zu informieren. Passagiere, die von einer Flugstreichung betroffen sind, können kostenfrei umbuchen. Passagiere, die von den bestreikten Flughäfen abfliegen, sollten möglichst früh erscheinen. Sie sollten ihr gesamtes Gepäck - also auch das Handgepäck - am Check-in-Schalter abgeben, weil hierdurch längere Wartezeiten an den wenigen offenen Sicherheitskontrollen vermieden würden. Für annullierte innerdeutsche Flüge können Betroffene ihr Ticket in einen Fahrschein der Deutschen Bahn umtauschen.
Flughafen Köln/Bonn durch Eisregen eine Stunde lang lahmgelegt
Am Flughafen Köln/Bonn haben Eisregen und Hagel am Mittwochmorgen zeitweise den Betrieb lahmgelegt. Der Flugbetrieb sei für eine gute Stunde unterbrochen gewesen, sagte eine Sprecherin. In dieser Zeit seien die Bahnen gesprüht und geräumt worden. Anschließend sei der Betrieb um 7.45 Uhr wieder aufgenommen worden.
Warnstreiks an Flughäfen treffen etwa 111.000 Passagiere
Die angekündigten Warnstreiks treffen nach Angaben des Flughafenverbandes ADV etwa 111.000 Reisende in den drei Städten. Der Verband zeigte sich über das Vorgehen der Gewerkschaft Verdi im Streit über höhere Gehälter für die Sicherheitsbeschäftigten an Flughäfen entsetzt.
Der ganztägige Warnstreik sei „überzogen, rücksichtslos und unverantwortlich“, sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel am Mittwoch. Dadurch entstünde großer Schaden nicht nur für die Flughäfen, die zudem in dem Streit kein Verhandlungspartner seien, sondern auch für „das Image Deutschlands“.
Allein in Düsseldorf sind nach Flughafenangaben etwa 58.600 Passagiere betroffen, dort waren 570 Landungen und Abflüge geplant. 350 davon fallen aus, wie der größte NRW-Airport am Mittwoch ankündigte.