NRW Warum Bäume in der Region so viel Rinde verlieren

Düsseldorf/Krefeld. In Düsseldorf ist es zu sehen und auch in Krefeld - viele Straßenbäume verlieren große Teile ihrer Rinde. Muss man sich deshalb Sorgen machen? Nein, nicht bei Platanen: "Das Abwerfen der Rinde ist ein ganz normaler Vorgang", erklärt Birgit Königs, Sprecherin des Naturschutzbundes NABU.

Um einen Straßenbaum in Krefeld liegt überall Rinde verteilt.

Foto: Sebastian Paschold

Und es passiert in Städten deutschlandweit. Auch in Berlin ist der Verlust der Rinde ein Thema: "Wie eine Häutung muss man sich das vorstellen", erklärte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Umwelt kürzlich.

Die Häutung sei derzeit besonders auffällig, weil die Bäume in diesem Jahr gut gewachsen seien. Anders als in den vorherigen Jahren sei in diesem Jahr außerdem der Regen ausgeblieben, der die alte Platanenrinde sonst langsam abspüle. Gefahr von herabstürzender Platanenrinde gehe nicht aus - diese sei nämlich eigentlich ganz dünn.

Mit der anhaltenden Dürre hat der Verlust der Rinde also nichts zu tun. Platanen können sogar besser mit dem Wetter umgehen als andere Bäume. "Deshalb stehen sie auch viel in den Städten", erklärt Birgit Königs vom NABU.

Anders sehe das zum Beispiel bei Buchen oder Birken aus. Viele Bäume in der Region werfen durch die anhaltende Trockenheit bereits ihre Blätter ab, gerade in den Städten zollen sie dem Wetter Tribut. "Bevor der ganze Baum stirbt, wirft er Blätter ab. Das ist ein Schutz vor dem Verdursten", sagt Birgit Königs.

Wenn sich solch eine Dürre über mehrere Sommer fortsetzen würde, kann dies laut Königs zum Absterben eines Baumes führen. Wasser sei insbesondere für junge Bäume wichtig, die noch nicht so tiefe Wurzeln haben.

Städte und Kommunen rufen immer wieder dazu auf, Bäume zu bewässern. Vor allem junge Bäume brauchen Wasser. Anfang Juli hatte die Stadt Krefeld Bürger um Hilfe gebeten. Sechs bis acht Eimer Wasser für den nächsten Straßenbaum seien demnach schon eine große Hilfe. pasch/dpa