Kaarster tritt Nachfolge von Heiner Cöllen an Wechsel im Aufsichtsrat der Regiobahn
Kreis Mettmann · Die Regiobahn hat einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden: Christian Horn-Heinemann wurde gewählt und folgt auf Stephan Kopp, der das Amt kommissarisch ausübte. Das neue Amt bringt große Herausforderungen mit sich.
Der Aufsichtsrat der Regiobahn GmbH hat einen neuen Vorsitzenden: Christian Horn-Heinemann aus HolzbüttgenBei Neuss wurde am Mittwochvormittag von den Gesellschaftern und den Mitgliedern des Aufsichtsrates in einer gemeinsamen Sitzung einstimmig in das Amt gewählt. Damit tritt er die Nachfolge von Stephan Kopp an, der das Amt kommissarisch seit einigen Monaten innehat, nachdem Heiner Cöllen es aus privaten Gründen niedergelegt hatte. Erst am vergangenen Freitag hatte Kopp ihn gefragt, ob er das Amt übernehmen würde.
Cöllen war sechs Jahre lang Aufsichtsratsvorsitzender beider Gesellschaften Regiobahn-Gesellschaften, zu denen auch die Fahrbetriebsgesellschaft mbH zählt. Durch den Einstieg des VRR als Hauptgesellschafter in die Regiobahn Fahrgesellschaft mbH zum Januar 2025 wird es künftig zwei verschiedene Vorsitzende in den Gremien geben.
Horn-Heinemann bedankte sich bei Heiner Cöllen für seine Arbeit, „die die Regiobahn gut vorangebracht hat“, sagte er im Gespräch mit der Redaktion. Nun gelte es, die Arbeit seines Vorgängers fortzusetzen. Und das wird nicht einfach, denn es stehen viele wichtige Projekte der Regiobahn an. „Es wird anstrengend, es gibt viel zu tun“, erklärt Horn-Heinemann: Die Elektrifizierung der Strecke zwischen Kaarst und Wuppertal müsse gut über die Bühne gebracht werden, „der Zeitplan muss eingehalten werden und die Kosten dürfen nicht aus dem Rahmen fallen“, sagt er. Zudem müssen weitere notwendige Beschlüsse vorbereitet und schließlich umgesetzt werden.
Eine umweltverträgliche Mobilität als großes Ziel
Im Dezember 2026, so der aktuelle Zeitplan, sollen die Fahrzeuge der Regiobahn nicht mehr mit Diesel fahren, sondern mit Strom. Eigentlich hätten die Arbeiten schon in diesem Jahr beendet sein sollen, stattdessen wurden sie erst im Juli begonnen. Das führte in den vergangenen Monaten immer wieder zu Frust und Ärger bei den Fahrgästen, die sich über Verspätungen oder Zugausfälle beschwerten. Auch die zahlreich eingesetzten Schienen-Ersatzverkehr stellte für viele Bürger keine Alternative zur Regiobahn dar.
Zudem, so Horn-Heinemann, müsse jetzt schon für die Zukunft überlegt werden, ob und wie eine Verlängerung der Regiobahn Richtung Viersen und Venlo möglich ist und welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen.
Trotz der Mehr-Arbeit sieht Horn-Heinemann in dem neuen Posten eine „spannende Herausforderung“. Neben der Elektrifizierung ist es ihm ein Anliegen, eine umweltverträgliche Mobilität zu schaffen und die Regiobahn wieder attraktiv für die Fahrgäste zu gestalten. „Sie muss wieder pünktlich sein“, sagt er. Für alle Städte sei eine weiterhin gute Anbindung an die Region von großer Bedeutung.
Als Aufsichtsratsvorsitzender habe er nun die Möglichkeit, die Themen direkt mit der Geschäftsführung oder den Gesellschaftern zu diskutieren.
Stefan Meuser, der für die Stadt Kaarst als Gesellschafter an der Sitzung am Mittwoch teilnahm, sieht die Wahl Horn-Heinemanns als „gutes Zeichen für die Stadt Kaarst“, wie er auf Anfrage erklärt. „Wir können davon ausgehen, dass die Kaarster Interessen im Aufsichtsrat im Sinne der Bereitstellung von Informationen und Abstimmung bei Prozessen ein gehöriges Gewicht erhalten“, so Meuser weiter.
Sein Bestreben, bei der Kommunalwahl im September als CDU-Kandidat Bürgermeisterin Ursula Baum abzulösen, ist von der Wahl zum Aufsichtsratsvorsitzenden nicht betroffen. Die beiden Ämter würden sich nicht im Weg stehen, sollte die Wahl positiv für ihn ausgehen, erklärt Horn-Heinemann.