14.000 Euro zerstören neue Freundschaft
Mann wegen Raubes zu 18 Monaten Haft verurteilt.
Wuppertal. Es hätte eine echte Männerfreundschaft werden können: Im Juni dieses Jahres lernte ein 56 Jahre alter Wuppertaler einen anderen Mann in einer Barmer Kneipe kennen. In derselben Nacht begab sich das Duo in die Wohnung des neu gewonnenen Freundes, man spielte gemeinsam Schach. Doch dann soll der 56-Jährige im Schrank seines Gastgebers 14.000 Euro in 100-Euro-Scheinen gesehen haben — und die Freundschaft wich wohl der Gier.
Am Donnerstag wurde der 56-Jährige vom Amtsgericht wegen Raubes zu einer Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt. Er hatte gestanden, dem neuen Freund mit dem Ellenbogen ins Gesicht geschlagen zu haben. Allerdings nur, weil er beim Schachspiel 100 Euro gewonnen hätte, die der Gastgeber nicht rausrücken wollte. Wohl von der Gelegenheit in Versuchung geführt, nahm der Wuppertaler dann aber die kompletten 14.000 Euro aus dem Wohnzimmerschrank.
Das mutmaßliche Opfer hatte das Geld nach eigenen Angaben gespart, um es seinen Söhnen zu vererben. Als die Polizei den mutmaßlichen Räuber aufgriff, waren jedoch nur noch knapp 10.000 Euro übrig. Zum Verbleib des restlichen Geldes sagte der 56-Jährige den Beamten, er habe den Rest „in Kneipen, mit Frauen und Zocken“ ausgegeben. Der Geschädigte erhielt den Rest des Geldes zurück, das er „nun auf der Sparkasse deponiert“.
Sollte das Urteil gegen den mutmaßlichen Räuber rechtskräftig werden, wird es wohl mit einem anderen Urteil „verrechnet“, denn der 56-Jährige befindet sich zurzeit aufgrund eines anderen Urteils in Strafhaft.