Wuppertal A46-Ausbau geht in die nächste Etappe
Brücke Westring soll ab März neugebaut werden. Stadt und Anwohner wollen Zahlen zur künftigen Verkehrsentwicklung auf A 46 und L 418.
Wuppertal. Noch sind die Planungen für den sechsstreifigen Ausbau der Autobahn 46 zwischen der Brücke Westring und dem Sonnborner Kreuz nicht abgeschlossen, doch die Vorarbeiten in dem Bereich sind bereits eingeleitet: Am Mittelstreifen wurde Platz für die anstehenden Arbeiten geschaffen, die Beleuchtungsmasten sind entfernt, der Verkehr wird an der geplanten Baustelle vorbeigeführt. Sofern das Wetter mitspielt, solle ab März mit dem Abriss und dem Neubau der Brücke am Westring begonnen werden, sagte der Baustellenkoordinator des Landesbetriebes Straßen NRW, Mario Korte.
In zwei Bauabschnitten soll die baufällige Brücke erneuert werden. Laut Straßen NRW nutzen bis zu 93 000 Fahrzeuge täglich die A 46 zwischen Düsseldorf und Wuppertal, der Abschnitt sei „an der Grenze der Belastung“. Der Neubau der Brücke am Westring ist der erste Schritt zum sechsstreifigen Ausbau der A 46 in dem 2,8 Kilometer langen Abschnitt. Zwischen 30 und 35 Millionen Euro sind dafür verplant.
Der Neubau der Überführung am Westring sei das „größte Vorhaben“ in dem Abschnitt, betonte Korte. Der weitere Ausbau bis zum Sonnborner Kreuz sei dagegen vergleichsweise einfach umzusetzen. Bis Mai 2021 soll der Ausbau beendet sein. Die Bauarbeiten sollen so gelegt werden, dass sie möglichst erst nach Abschluss der B-7-Sperrung am Döppersberg beginnen: Das wäre dann ab Sommer der Fall.
Wobei es zwischen Landesbetrieb und Stadtverwaltung sowie Anwohnern noch Abstimmungsbedarf gibt. Das wurde auch Ende Januar bei einem nicht-öffentlichen Erörterungstermin im Rathaus deutlich. So gab es Übereinstimmungen in einigen der geplanten Lärmschutzmaßnahmen etwa an den Brücken, kritisch sieht die Stadt allerdings, dass es bislang an einem Gesamtkonzept zum Ausbau der A 46 und der L 418/L 419 fehle. „Wir sehen den Ausbau der A 46 als Teil einer Gesamtmaßnahme“, erklärte der mit dem Verfahren betraute städtische Mitarbeiter, Volker Knippschild.
Durch den Ausbau der A 46 könnte es zu einem deutlichen Anstieg vor allem des Lkw-Verkehrs über die sogenannte Südtangente (L 418/L 419) mit Anschluss an die A 1 kommen. Bislang habe der Landesbetrieb Straßen NRW keine Berechnung zur Gesamtverkehrsentwicklung vorgelegt, sagte Knippschild. Die sei bei dem jetzt laufenden Planfeststellungsverfahren aber nötig.
Das sieht Straßen NRW anders und verweist darauf, dass es bei seinen Planungen abschnittsweise vorgeht und der Ausbau der Südtangente nicht Bestandteil des jetzigen Verfahrens sei. In der Frage ist nun die Bezirksregierung Düsseldorf gefragt: Sie muss entscheiden, ob die vom Landesbetrieb vorgelegten Angaben ausreichen oder ob die von der Stadt gewünschte Gesamtberechnung nötig ist.
Für die letzte Option setzen sich auch die Anwohner mit Nachdruck ein. Da die A 46 aufgrund der Topographie nicht weiter ausgebaut werden kann, solle offenbar ein großer Teil des Transitverkehrs künftig auf die Südtangente verlagert werden, monierte Klaus Schilling von der Bürgerinitiative Südlicher Boltenberg. Deshalb müssten hier vom Land konkrete Zahlen vorgelegt werden, wie sich der Verkehr bis zum Jahr 2030 entwickelt.