Fotografien Anke Meinzen-Sparks zeigt ihre Werke in der Wuppertaler Backstubengalerie

Wuppertal · Fotos ohne Tricks und doppelte Belichtung.

Anke Meinzen-Spark vor der Serie „Sieh mal an“ die sich mit dem Thema Spiegelungen auseinandersetzt.

Foto: Kevin Bertelt

„Sie sieht Dinge, die sieht kein normaler Mensch.“ Nicht nur Galeristin Sabine Kremer und ihre Kollegin Karin Schwertner sind „überaus beeindruckt“ von Anke Meinzen-Sparks Fotografien, sondern auch die Besucher der aktuellen Ausstellung „Sieh mal an!“, die nun einen regelrechten Ansturm in der Backstubengalerie auslöste.

„Es war eine wahnsinnige Atmosphäre“, erklärt Kremer „Zur Vernissage war es so voll, dass Leute draußen warten mussten oder später noch einmal wieder kamen“. Besonders in Erinnerung geblieben ist der Galeristin die intensive Auseinandersetzung der Gäste mit den Bildern. Auch wenn es nicht die erste Fotoausstellung in der Backstubengalerie ist, ist es wohl eine ganz besondere.

Anke Meinzen-Spark zeigt Arbeiten aus vielen unterschiedlichen Städten, darunter Venedig, Wanne-Eickel, Bremen und Castrop-Rauxel. Durch Spiegelungen, sei es in einem Schaufenster oder auf dem Wasser, wirken einige ihrer Bilder nahezu abstrakt. Ihre Fähigkeit, die Vision ihres Motivs zu erkennen, leitet sie auch schon mal auf eine Verkehrsinsel, wie es bei dem Foto „Bananas“ der Fall ist. Die auszustellenden Werke zieht sie ganz bewusst auf Satinleinwände, die ihre Fotografien nicht nur edel und künstlerisch wirken lassen: Der leichte Schimmer verleiht den Arbeiten dadurch auch eine besondere Optik.

Wichtig ist ihr dabei vor allem, nicht mit Photoshop zu arbeiten. „Ich sehe die Bilder so, wie sie in der Ausstellung hängen. Ich arbeite weder mit Collagen, noch mit Doppelbelichtung“, erklärt Meinzen-Spark. Interessant ist zudem, dass sie von jedem Foto maximal drei Abzüge verkauft, um die Individualität beizubehalten und den künstlerischen Aspekt zu unterstreichen. Bedenkt man, dass sie bereits seit ihrer frühen Jugend fotografiert, damals noch analog, könnte der künstlerische Gedanke auch hier zur geringen Stückzahl beitragen.

Für Besucher, die Fotos einrahmen wollen, bietet die Künstlerin Fotoabzüge im Din-A4-Format an, die vor Ort in einen Rahmen gelegt werden können, um das Bild direkt gerahmt betrachten zu können. Die Vielfalt ihrer Motive lädt den Betrachter dazu ein, die Arbeiten aus verschiedenen Blickwinkeln anzusehen. Hier gibt es für die Künstlerin kein richtig oder falsch, weshalb besonders die abstrakter wirkenden Bilder auch gedreht aufgehängt werden können.

Bereits 2011 stellte Meinzen-Spark in der Backstubengalerie aus, damals noch unter Christine Ostermann. Im letzten Jahr kam sie dann auf Sabine Kremer und Karin Schwertner zu, woraus die aktuelle Ausstellung entstand. Diese ist noch bis einschließlich Samstag, 9. November, zu sehen, bis es Zeit für die letzte Gruppenausstellung in diesem Jahr wird. Wer sich nicht nur für Fotografie interessiert, hatte vergangenes Wochenende zur Woga-West die Möglichkeit, neben der aktuellen Ausstellung auch einen Blick auf Sabine Kremers Malereien in ihrem Atelier und Silvie Weinrowskys Specksteinskultpuren zu werfen.

» Die Backstubengalerie öffnet mittwochs und freitags zwischen 14 Uhr und 18 Uhr. Nach der Winterpause geht es mit dem 50. Jubiläum der Galerie weiter.