Workshop im Rahmen der Street-Art-Galerie Mehr Farbe für das Wuppertaler Schöneberger Ufer

Wuppertal · Kinder konnten ihren Namen im Graffiti-Stil gestalten

Bezirksbürgermeisterin Heike Reese (von links), Mira Hamad, Niclas Grosch, Projektleiter Stadtentwicklung Michelle Kotthaus sowie Künstlerin Gisa Kettner freuen sich über die neue Gestaltung der Technikhäuser am Schöneberger Ufer.

Foto: Matthi Rosenkranz

Farbenfrohe Selbstporträts im Stil von Andy Warhol zieren schon seit einiger Zeit die beiden Technikhäuser der Stadtwerke am Schöneberger Ufer der Wupper. Jetzt konnten Kinder die Gestaltung mit bunten Namenszügen erweitern. Im Rahmen des Projekts „Street-Art-Galerie Schöneberger Ufer“ waren sie am Wochenende zu einem Workshop geladen.

Die Kinder waren eingeladen, auf Papierbögen im Graffiti-Stil ihre Namen zu gestalten. Teilnehmerin Mila (7) war begeistert: „Am besten hat mir gefallen, dass ich meinen Namen mit Glitzer verzieren konnte.“ Diese Werke konnten entweder mit nach Hause genommen werden oder wurden an den Technikhäusern aufgehängt – auf den freien Flächen zwischen den farbigen Porträts.

An der Gestaltung mit den Porträts hatten sich im vergangenen Jahr insgesamt 45 Kinder aus dem Heckinghauser Stadtteiltreff „Krawatte“ beteiligt, unterstützt von der freischaffenden Künstlerin Gisela Kettner und ihrer Tochter Kira Lynn. Die großflächigen Porträts wurden mit Fassadenfarbe und Sprühlack umgesetzt. „Die Eindrücke und Ideen von Kindern sollen unbedingt erhalten bleiben“, betonte Gisela Kettner auch beim aktuellen Workshop.

In ihrer Arbeit als Künstlerin legt sie besonderen Wert darauf, die Kreativität der Kinder zu fördern und ihre Entwürfe nur behutsam weiterzuentwickeln. „Die Entwürfe der Kinder sollen lediglich von Künstlerinnen und Künstlern aufgewertet werden“, fügt Niklas Grosch, Projektleiter für Städtebau, hinzu.

Zusätzlich zu den Selbstporträts ist ein weiteres Kunstwerk in Planung, das die Wupperseite eines Technikhauses schmücken wird. Es zeigt einen Fisch, der ebenfalls von den Kindern entworfen und von Kettner künstlerisch ausgestaltet wurde.

Für Bezirksbürgermeisterin Heike Reese (SPD) ist die Fortführung des Projekts Street-Art-Galerie aus dem Jahr 2022 ein wichtiger Schritt für die positive Entwicklung des Stadtteils Oberbarmen. „Es bringt Farbe in den Alltag, ist insbesondere schön von der Wupper zu sehen“, erklärt sie.

Bürger sollen noch mehr einbezogen werden

Die bisherigen Projekte der Street-Art-Galerie wurden mit Mitteln aus der Städtebauförderung finanziert, während das aktuelle Kunstwerk mit Mitteln der Bezirksvertretung Oberbarmen realisiert wird. In die Kunstprojekte der Street-Art-Galerie Schöneberger Ufer sollen in Zukunft noch mehr Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden. „Wir befürworten insbesondere hier im Quartier ein Partizipationsprojekt, bei dem Bürgerinnen und Bürger tätig werden können und nicht unbedingt Künstler aus aller Welt“, erklärt Grosch.

Zukünftig wünschen sich die Projektbeteiligten noch mehr kreative Kunstwerke an weiteren Fassaden im Quartier. „Wir möchten wortwörtlich Menschen mit dem Pinsel an die Hausfassaden bringen“, so Grosch. Gewünscht ist zum Beispiel ein Projekt, das noch abstrakter und freier gestaltet wird, bei dem sowohl Kinder als auch Erwachsene direkt an einer unifarbenen Hauswand kreativ werden können. „Es soll eine Gelegenheit geschaffen werden, dass Wuppertalerinnen und Wuppertaler selbst tätig werden können“, so Grosch. Ziel ist es, die Kunst im Quartier zu einer lokalen Identität werden zu lassen. „Die Kunst im Quartier soll identifizierbar werden.“

Für den Workshop wurde auch der „Ku-Bus“ (Kunst- und Kulturbus) des Kommunikationszentrums Färberei eingesetzt. Der Bus bietet als rollendes Atelier kreative Förderung für Kinder und Jugendliche an und macht regelmäßig Halt in Oberbarmen, Heckinghausen und Wichlinghausen. Ziel der Arbeit mit dem Ku-Bus ist es, die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und deren Familien durch kreative Aktivitäten zu fördern. Gisela Kettner, die auch mit dem Ku-Bus arbeitet, sieht darin eine wertvolle Möglichkeit, Kindern im Stadtteil spielerisch und künstlerisch zu stärken.

Sie betonte: „Uns war es wichtig, den Kindern zu zeigen, dass Street Art eben auch eine hohe Ästhetik hat.“ Kettner, die neben ihrer künstlerischen Tätigkeit auch in der Färberei aktiv war, sieht in der Street Art Galerie ein gelungenes Beispiel dafür, wie Kunst junge Menschen anspricht und ihre Verbundenheit mit dem eigenen Stadtteil stärkt. „Das Kunstprojekt fördert die Resilienz und die Selbstwirksamkeit und stärkt die Verbindung zum eigenen Stadtteil. Das ist besonders heutzutage wichtiger denn je“, erklärt sie.