Wuppertaler Gesundheitskolumne „Auf der Intensivstation kann jeder Handgriff entscheidend sein“

Wuppertal · Die Gesundheitskolumne Ein Exzellenzprogramm des Helios-Universitätsklinikums fördert junge Menschen schon in der Ausbildung.

Das HUKW vermittelt angehenden Pflegerinnen und Pflegern bereits während ihrer Ausbildung spezifische Inhalte für die Arbeit auf einer Intensivstation.

Foto: Helios/Michael Mutzberg

Heute möchte ich einen besonderen Einblick in meinen Arbeitsalltag als Pflegedirektorin am Helios Universitätsklinikum Wuppertal geben – dieses Mal zu den KlinikFIT-Programmen. Diese Programme unterstützen examinierte Pflegekräfte dabei, nach einer längeren Pause oder einem Wechsel, beispielsweise aus der Altenpflege, den Einstieg in die klinische Akutpflege zu meistern. Schritt für Schritt werden die Teilnehmenden angeleitet, um ihnen das Einfinden in den neuen „alten“ Arbeitsbereich so leicht wie möglich zu machen. Ein bewährtes Konzept, das wir mit Erfolg umsetzen.

Jetzt schlagen wir ein neues Kapitel auf: Mit unserem eigens entwickelten aktuellen Exzellenzprogramm A und I betreten wir Neuland. Erstmals richten wir uns gezielt an unsere Auszubildenden – und das aus gutem Grund: Leistungsstarke Azubis sind aus meiner Sicht die Zukunft der Pflege. Indem wir sie frühzeitig fördern und auf anspruchsvolle Aufgaben vorbereiten, setzen wir ein klares Zeichen für Qualität und Innovation in der Ausbildung. Unser Ziel ist es, Talente zu erkennen, schon bevor sie ihren Abschluss machen, und sie für höchst spezialisierte Bereiche wie die Intensiv- und Anästhesiepflege zu begeistern.

Simone Hyun ist Pflegedirektorin des Helios Universitätsklinikums Wuppertal.

Foto: HUKW/Michael Mutzberg

Die Arbeit auf einer Intensivstation gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben in der Pflege. Hier werden Patientinnen und Patienten betreut, die sich in lebensbedrohlichen Situationen befinden und auf eine hochkomplexe medizinische Versorgung angewiesen sind. Diese Arbeit erfordert dementsprechend nicht nur fundiertes Fachwissen, sondern auch eine hohe Belastbarkeit, Entscheidungsfreude und Teamfähigkeit. Jede Handlung, jeder Handgriff kann entscheidend sein – oft müssen die Mitarbeitenden unter Zeitdruck agieren.

Die Arbeit auf einer Intensivstation rettet jeden Tag Leben, gibt Menschen eine zweite Chance und sorgt dafür, dass schwer kranke Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung erhalten. Für Pflegekräfte bedeutet das eine anspruchsvolle, aber auch zutiefst erfüllende Aufgabe.

Mit dem neuen Programm bieten wir schon jungen Pflegerinnen und Pflegern eine großartige Möglichkeit. Es schafft eine Brücke zwischen Ausbildung und späterer Fachweiterbildung, indem es spezifische Inhalte schon während der Ausbildung integriert. Pflicht-Einsätze auf der Intensivstation, gezielte Schulungen und die enge Einbindung der Intensiv- und Anästhesiebereiche ermöglichen es den Azubis, sich früh zu orientieren und langfristige Ziele zu entwickeln.

Dieses Programm ist meiner Meinung nach nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal, sondern auch eine Investition in unsere Zukunft. Durch die gezielte Ansprache der Auszubildenden sichern wir den Nachwuchs für unsere hoch spezialisierten Bereiche. Es zeigt also: Bei uns endet die Unterstützung nicht mit dem Examen, sondern beginnt schon während der Ausbildung. Dieses Engagement schafft Perspektiven, stärkt die Motivation und bindet Talente langfristig an unser Universitätsklinikum.

Simone Hyun ist Pflegedirektorin am Helios Universitätsklinikum Wuppertal