Unterbarmen. Ausschuss lehnt Radspur und Tempo 30 auf der B7 ab
Unterbarmen · Bürgerantrag für Versuch fand keine Mehrheit. Politiker verweisen auf Radverkehrskonzept.
Versuchsweise Radfahrer zwischen Haspeler und Loher Straße auf einer eigenen Spur auf der B7 fahren lassen, das hatte Norbert Bernhardt in einem Bürgerantrag vorgeschlagen. Und außerdem für das gleiche Stück die Begrenzung der Fahrgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer. Doch der Bürgerantrag fand im Verkehrsausschuss keine Mehrheit.
Sechs bis zwölf Monate sollte der Versuch dauern, jeweils die rechte Spur für Radfahrer reserviert werden. Das sollte mit Hilfe von Schildern passieren, die die rechte Spur als Radweg ausweisen, Autos auf die linke verweisen. Norbert Bernhardt begründete seinen Antrag damit, dass Wuppertal ja „bis 2025 Fahrradstadt werden und mittels Radverkehrskonzept eine Mobilitätswende herbeiführen“ will. Der von ihm vorgeschlagene B7-Abschnitt eigne sich für einen praktischen Feldversuch.
Gleichzeitig beantragte er, auf dem gleichen Abschnitt Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit einzuführen, um den Lärm an der Straße zu mindern. Der liege dort tagsüber bei 75 Dezibel, damit hätten die Anwohner Anspruch auf Gegenmaßnahmen. Die Geschwindigkeitsreduzierung sei „eine kurzfristig wirksame, kosteneffiziente Maßnahme zur Minderung des Straßenverkehrslärms“.
Doch die Politiker folgten seinen Argumenten nicht, nur die beiden Grünen- und der Linken-Vertreter stimmten für seinen Vorschlag, die anderen Parteien waren dagegen. Anja Liebert (Grüne) erklärte im WZ-Gespräch: „Tempo 30 ist die preiswerteste Lösung für Lärmschutz.“ Auch den Radversuch hätte sie gern gesehen. Doch insgesamt sei ihnen wichtig, dass jetzt das Radverkehrskonzept umgesetzt werde. Ein Weg entlang der Talachse sei ein wichtiger Bestandteil darin. „Wenn die Verwaltung jetzt die Strecken über die Hünefeldstraße und die Wittensteinstraße plant, dann wollen wir lieber das, als zehn Jahre auf eine Lösung für die B7 zu warten. Wuppertal muss ein bisschen mutiger sein“, forderte sie.
Auf das Radverkehrskonzept verweist auch Sedat Ugurman von der SPD. Die Verwaltung habe im Rahmen des Radverkehrskonzepts jetzt den Auftrag, die Radverkehrsführung für eine Ost-West-Verbindung von Oberbarmen bis Vohwinkel zu prüfen. „Da macht es keinen Sinn, noch einen Versuch auf der B7 zu starten.“ Und eine Einführung von Tempo 30 lehnten sie ebenfalls ab: „Dann würde es mehr Verkehr in den Nachbarquartieren geben.“
René Schunck (FDP) fände es wegen des drohenden Staus sogar „unverantwortlich“, eine B7-Spur für die Autos zu sperren. Für die Radfahrer sei es ohnehin sicherer, wenn sie die Parallelstrecken über die Hünefeld- und Wittensteinstraße nähmen. Um den Lärm auf der Straße zu mindern, schlägt er Flüsterasphalt vor. Denn eine Temporeduzierung sei schon rein rechtlich nicht möglich.