„Befreier“ stilecht in Uniform und Willy-Jeep auf Tour

Mit einem amerikanischen Militär-Jeep fuhren Kokan Stojanovic und Sascha Scheffel bei einer Ralley auf den zweiten Platz.

Wuppertal. Es ist vor allem die Liebe zu motorisierten Fahrzeugen mit zwei, drei oder vier Rädern, die Kokan Stojanovic und Sascha Scheffel verbindet. Kennengelernt haben sie sich auf einer Grillparty eines gemeinsamen Bekannten im vergangenen Jahr. Damals führten sie die Diskussion, ob die 60er-Jahre-Vespa des einen oder die Lambretta des anderen der bessere Motorroller sei. Bis heute sind herrscht keine Einigkeit.

Einig waren sie sich aber, als der damalige Gastgeber von der Oldtimer-Rallye Ruhr Classics erzählte. „Da haben wir uns schnell für eine Teilnahme entschieden und kurze Zeit später angemeldet“, erinnert sich Sascha Scheffel. Möglich war der Auftritt bei der Rallye, weil Kokan Stojanovic schon seit 2003 stolzer Besitzer eines amerikanischen Willy-Jeeps Baujahr 1942 ist. „2003 ist mein Vater gestorben. Der Willy-Jeep war das einzige Fahrzeug der Welt, für das er sich begeisterte. Deshalb habe ich es mir gekauft“, erzählt Kokan Stoja.

Vor dem Start musste allerdings noch ein ernstes Problem gelöst werden. Nach fünf Jahren Fahrvergnügen stand der Jeep mit kaputtem Motor in der Werkstatt. „Obwohl ich alle Teile besorgt hatte, wurde die Reparatur einfach nicht fertig, schüttelt Kokan Stojanovic auch ein halbes Jahr später noch den Kopf. Schließlich gelang die Wiederentstandsetzung. Die Anreise zum Startpunkt der Rallye war zugleich die Probefahrt des Jeeps mit repariertem Motor.

Was schwierig begann, wurde dann eine Erfolgsgeschichte. „Damit der Auftritt mit dem alten amerikanischen Militär-Jeep stilecht wurde, haben wir kurzfristig noch die passenden Uniformen und ein paar Zubehörteile besorgt“, erzählt Sascha Scheffel und Kokan Stojanovic ergänzt: „Wir haben wie die Amerikaner damals unterwegs auch Kaugummi und Schokolade verteilt.“

So geriet die Teilnahme an der Ruhr Classics für die beiden Unternehmer zu einer grandiosen Show. Wo auch immer der Jeep auf den vier Tagesetappen von Düsseldorf über Essen und Haltern bis nach Wesel zwischen den anderen Oldtimern auftauchte, zog er die Aufmerksamkeit auf sich. Sogar als der Jeep an der Ampel stand, machte eine attraktive Dame in ihrem Porsche große Augen. Dazu kam dann das gute Abschneiden bei der Rallye. Auf Platz Zwei landeten sie. Ene Sache ist sicher: Im kommenden Jahr wollen die beiden Oldtimer-Fans wieder bei den Ruhr Classics antreten — aber dann in einem anderen Fahrzeug. Welches das sein wird, wissen sie noch nicht.