Konzert Das Ensemble Sonare gibt ein sommerliches Konzert in der Bandfabrik in Wuppertal
Wuppertal · Optimistische Barockmusik, die beglückt.
Die Bandfabrik in Langerfeld hatte zur „Klassik am Rand“ eingeladen und das Wuppertaler Ensemble Sonare präsentierte Musik von Georg Philipp Telemann. Außerdem spielten Udo Mertens (Querflöte), Adelheid Riehle (Violine), Joël Wöpke (Violoncello) und Elisabeth Stoffels-Noll (Cembalo) Werke von Händel, Quantz, Galuppi und Lotti.
Flötist Udo Mertens, der beim Verein „Kultur am Rand“ die klassischen Konzerte in der Bandfabrik organisiert, führte mit charmanter Moderation durch das Programm. „Ich habe bei der Werkauswahl überlegt, wie ich Sie am besten beeindrucken kann und habe die schönsten Stücke ausgewählt“, begann Mertens. Er stellte jedoch fest, dass sich in seiner Auswahl vier Werke befanden, die das Ensemble 2019 beim letzten Konzert in Langerfeld aufgeführt hatte. Mertens suchte noch einmal aus seiner unerschöpflichen Notensammlung die schönsten aus. Das Ergebnis waren wunderschöne, zum Teil seltener gespielte Werke des Barock.
Georg Philipp Telemanns Konzert Nr. 1 D-Dur für Flöte, Violine und Basso continuo erklang passend zur Stimmung der Matineé sommerlich leicht und beschwingt oder „piacevole“ – „angenehm“ – wie die erste Satzbezeichnung es ausdrückt. Nach wunderschönen Violin- und Flötenparts endete das Werk mit einem fröhlichen, stärker akzentuierten, „Vivace“.
Das sommerliche Wetter
leitete zur Venedig-Reise über
Mertens stellte dem Publikum Joël Wöpke als „Neuzugang“ des Ensembles vor. Wöpke ist seit der Spielzeit 2022/23 stellvertretender Solo-Cellist des Sinfonieorchesters Wuppertal, dem Adelheid Riehle und Udo Mertens seit vielen Jahren angehören. Das sommerliche Wetter diente Mertens als Überleitung zu einer musikalischen Reise nach Venedig zum Komponisten Antonio Lotti, dessen Sonate für Flöte, Violoncello und Cembalo G–Dur gute Laune versprühte. Nach virtuosen Flötenklängen kamen im zweiten Satz wunderbar warme Cellopartien zum Tragen. Alle drei Instrumente beendeten die Sonate in heiterem Zusammenspiel. Ein sehr erfolgreicher Schüler von Lotti war der Venezianer Baldassare Galuppi, der viele ernste Opern (opera seria) schrieb, aber auch als Erschaffer der opera buffa gilt. Mit seiner Triosonate G–Dur für Querflöte, Violine und Basso continuo präsentierte das Ensemble Sonare sprudelnde Lebensfreude.
Von Venedig ging es nach Preußen, wo Johann Joachim Quantz (1697-1773) in Potsdam der Flötenlehrer Friedrichs II. und auch ein großartiger Komponist war. Die wohlklingende Triosonate in c-moll bildete einen hörbaren Kontrast zum italienischen Barock, zeigte aber, dass auch am preußischen Hof tänzerisch und temperamentvoll komponiert wurde. In der eleganten Musik waren auch besinnliche und leicht melancholische Anklänge zu hören. Die Triofassung der Sonate g-moll steht im Bachwerkeverzeichnis unter BWV 1020. In der heutigen Bach-Forschung wird diese Sonate eher Johann Sebastian Bachs zweitältestem Sohn Carl Philipp Emmanuel als dem Vater zugeschrieben. Sie ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass das Cembalo nicht nur als basso continuo eingesetzt wird, denn Elisabeth Stoffels-Noll spielte mit der rechten Hand einen Flötenpart und mit der linken Hand die Begleitung.
Als heiteren Abschluss des sommerlichen Konzerts präsentierte das Ensemble mit großer Spielfreude Georg Philipp Telemanns Quartett D-Dur: Optimistische, kraftvolle, klangschöne Musik, die das Publikum beglückte.