Film zeigt Wuppertal aus zehn Perspektiven
Im Vordergrund von „Points of View“ stehen Geschichten aus dem fast ganz normalen Alltag junger Menschen.
Wuppertal. Ob Thriller, Komödie oder Drama — bei „Points of View“ ist jedes Genre vertreten. Der Episodenfilm, der von Mario von Grumbkow (Foto: Archiv)und Kim Münster konzipiert wurde, feierte am Samstag im vollbesetzten Cinemaxx seine erfolgreiche Premiere: Zehn Kurzfilme, die aus völlig unterschiedlichen Perspektiven ihre Geschichten — die sich allesamt in Wuppertal abspielen — erzählen, überzeugten mit Vielfalt und Professionalität.
Vom Kosovo über England, Rumänien, Frankreich, Deutschland, Italien und in die Türkei: Alle Filme sind mit einer anderen Nation verbunden, was mal mehr, mal weniger Auswirkungen auf den Verlauf der Filme hat.
Eine junge Frau aus Frankreich kommt nach Wuppertal, um in einem chinesischen Restaurant auszuhelfen und ihr Deutsch zu verbessern — das war ihr eigentlicher Plan. Die Wirklichkeit sieht für die Französin jedoch anders aus: Ihre Chefin entpuppt sich als ihr wahrgewordener Albtraum — angefangen mit Intrigen und unheimlichen Momenten endet das Ganze in einem französischen Abend mit einer ganz besonderen Spezialität. Regisseur von „Frankreich“ Marc Schießer ist glücklich über die positiven Reaktionen des Publikums: „Die Leute haben gelacht, wenn sie lachen sollten und haben sich geekelt, wenn sie sich ekeln sollten. Ich bin sehr positiv überrascht von der Begeisterung des Publikums, ich war schon etwas nervös.“
Doch auch die Komödien kamen sehr gut beim Publikum an: In „Deutschland“ wird einem jungen Nazimitglied durch einen Zauber eine dunkle Hautfarbe verpasst, damit er am eigenen Leib erfährt, was Rassismus bedeutet — das kommt bei seinen Kumpels gar nicht gut an. Auch „Türkei“, in dem ein Jugendlicher den Supermarkt seiner Eltern für einige Tage über Wasser halten muss, sorgte für viele Lacher und komische Momente.
Trotzdem sind auch Filme dabei, die sich mit weit ernsteren Themen beschäftigen: Eine polnische Gastarbeiterin, die ihre Tochter in ihrer Heimat zurücklassen musste, ein gescheiterter Familienvater, der erst am Sterbebett seiner Tochter das Ausmaß seiner Fehler erkennt und ein Mann, der nach sechs Jahren Haft nicht mehr in ein normales Leben zurückfindet.
Die Filme sind beim Publikum auf große Begeisterung gestoßen. „Mir hat es sehr gut gefallen, vor allem der Bezug auf die verschiedenen Länder. Ich war einfach neugierig, was junge Leute so leisten, die man oft auf dem Gebiet der Kunst unterschätzt“, sagt Christel Strogies.