Filmprojekt: Kleine Superstars mit Respekt vor dem Alter

Andy Dino Iussa und Detlef Bach drehen einen Film über das Miteinander der Generationen. Die WZ war dabei.

Wuppertal. „Wo sind denn die besten Sachen?“, grinst Magdalene Hausmann, während Jonas (10) und Alex (11) ein weiteres Tablett mit belegten Brötchen an den Tisch tragen. „Kann ich schon was essen?“, möchte Niklas (9) wissen — aber Ramona (10) erinnert ihn: „Erstmal helfen wir den Damen, sich hinzusetzen.“

Die wohlerzogene Episode zeigt: Beim Projekt „Altgold & Jungblut“ funktioniert bestens, woran es in unserer Gesellschaft sonst oft hakt: das unverkrampfte Miteinander von Senioren und Kindern. Dass dieses funktionieren kann, wollen Andy Dino Iussa und Detlef Bach in einem derzeit entstehenden Film vor Augen führen. Kürzlich war das Team auf dem Hof der Grundschule Germanenstraße zu Gast, um unter anderem das Beisammensein an einer langen Kaffeetafel zu drehen.

„Das macht irre Spaß“, erklärte Anna (11). Lia (10) pflichtet ihr bei: In einer Szene hätten sie und die anderen zwölf Kinder Langeweile spielen müssen. „Das war total leicht“ — da braucht man ja bloß genervt zu gucken oder mit den Fingern auf dem Tisch zu trommeln. „Ich fühle mich schon wie ein kleiner Superstar“, fand Sven (9) — der darüber hinaus seine eigene Meinung zum oft beschriebenen angeblichen Generationen-Konflikt hat: „Es ist schön, wenn man ganz viel Familie hat und alle immer zusammen sind.“

Seit dem vergangenen November arbeiten Iussa und Bach an dem Film. „Durch den heftigen Winter liegen wir jetzt ein bisschen im Zeitplan zurück“, so Iussa. Das Ergebnis soll ein etwa 30-minütiger, assoziativer Film sein, der das Zusammenleben von Jung und Alt in verschiedenen Situationen zeigt. Während die Zwänge einer mobilen Arbeitswelt das Großfamilienleben quasi unmöglich machen, entwirft der Film etwa das Gegenbild einer Fee, die Kinder aus ihrer Schulklasse zu einsamen älteren Damen zaubert. Auch Fenster sind eine zentrale Metapher: Wie man mittels Jalousien sprichwörtlich „zumachen“ und „sich abschotten“ kann, wird ebenso gezeigt, wie das Fensteröffnen für frischen Wind sorgt.

Noch im Sommer soll der Film präsentiert werden — inklusive eines von den Projektkindern gedrehten Trickfilms. Und was bleibt, sind neue Freundschaften. Zwischen Jung und Alt.