Vereins-Geschichte: Als die CSC-Kicker von sich reden machte

Die Fußballer spielten in den 1950er Jahren vor bis zu 80.000 Zuschauern.

Cronenberg. Der Cronenberger SC 02 lebt bis heute von seiner ruhmreichen Tradition. Noch heute schwelgen alte CSCler von den so erfolgreichen Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Grün-Weißen von den Südhöhen Spieler in ihren Reihen hatten, die für Furore sorgten. So Klaus Wilhelm, der Klassetorwart, der aber bald ins Tal zum SSV Wuppertal wechselte und viele Jahre das Tor der WSV-Vertragsspieler hütete. Herbert Jäger und Gerd Hoffmann gehörten Sepp Herbergs Amateur-Nationalmannschaft an.

1950 fanden sich jeweils gegen Grün-Weiß Wuppertal 8000 bzw. 14.000 Zuschauer im Stadion ein. Die von „Tute“ Lehmann betreute Mannschaft war nicht nur Abonnements-Gruppensieger, dreimal Niederrhein-Meister und Westdeutscher Meister. 1952 holte die Elf im Vorspiel vor dem Endspiel des VfB Stuttgart — 1. FC Saarbrücken im Ludwigshafener Stadion gegen den VfR Schwenningen die Deutsche Amateur-Vizemeisterschaft vor 80.000 Zuschauern.

Doch mit diesem Höhepunkt fand auch eine glanzvolle Epoche ihr Ende. Der lange Herbert Jäger, der bei den olympischen Spielen in Helsinki in ein Pfeiler in der deutschen Abwehr war, wechselte genauso zum bezahlten Fußball, wie Gerd Hoffmann, Willi Kunze, Karl Rauhaus, oder „Ede“ Samba Dapprich.

Trotzdem: Als erste Wuppertaler Mannschaft gelang dem CSC der Aufstieg in die neu gegründete höchste Amateurklasse. Mangelns Geld für Verstärkungen konnte die Klasse nur ein Jahr gehalten werden. Von 1960 spielten die Cronenberger in der Regel erfolgreich in der Bezirksliga. Doch auch in dieser Zeit machten CSC-Talente von sich reden. Werner Görts und Bernd Hoffmann wussten sich im Profi-Fußball zu behaupten.

Seit 1985 spielte der Verein von der Hauptstraße stets in der Landesliga oder höher. Besonders stolz ist man, dass der Cronenberger SC zu keiner Zeit in der Kreisliga gespielt hat. Außerdem erreichten die Cronenberger in den 1980er Jahren immer wieder die Endspiele um den GA-Pokal, dem heutigen WZ-Pokal: Achtmal nahmen sie die begehrte Trophäe mit auf die Südhöhe. Auch in der offiziellen Wuppertaler Hallenmeisterschaft war der CSC erfolgreich.

Beliebt ist der jährlich ausgetragene Wettbewerb um den Hans-Rötzel-Pokal für Jugendmannschaften, mit dem der damalige GA-Mitarbeiter und Sportjournalist geehrt wird.

In Cronenberg blieben die CSC-Kicker nach der Gründung 1902 übrigens nicht lange allein. Später kamen noch weitere Clubs wie der SV Hahnerberg, der BV Cronenberg, BV Germania Küllenhahn, der SSV Sudberg oder der SV Kohlfurth hinzu. Stolz verkündete man zum 100-jährigen Bestehen, dass der Cronenberger SC es nicht nötig habe, sich Gedanken über eine Fusion zu machen.

Neun Jahre später sieht das anders aus. „Wie bei anderen Vereinen mangelt es an ehrenamtlichen Helfern. Sudberg und wir haben die gleichen Werbepartner und mit unseren vielen Jugendmannschaften haben wir zusätzlichen Platzbedarf“, sagt CSC-Vorsitzender Harald Hahn. Bei der Jugendabteilung stößt die Idee bislang auf Gegenwind (die WZ berichtete). Im September sollen die Mitglieder beider Vereine über die Fusion entscheiden.