Die freie Szene ist in Gefahr. So formuliert es zumindest ein Zusammenschluss verschiedener kommunaler Netzwerke der Freien Kulturszene in NRW. In einem offenen Brief an die Landesregierung NRW wollen sie auf aktuelle Schwierigkeiten der Branche und ihre ungewisse Zukunft aufmerksam machen.
„Wir sind zutiefst besorgt über die Zukunft der Freien Kultur in unserem Land“, heißt es. Verzögerungen bei Förderprogrammen, lange Wartezeiten auf Rückmeldungen und mangelhafte Kommunikation seien nur ein Teil der Schwierigkeiten, mit denen die Kulturschaffenden zu kämpfen hätten. Viele von ihnen würden dadurch sogar in „existenzielle Not“ verfallen und könnten durch die fehlende Planungssicherheit und die verzögerten Bewilligungen „sogar zur Insolvenz führen.“
Die Sorge würde vor allem mit Blick auf das nächste Jahr größer werden. Denn ab Januar 2026 soll die Einführung verbindlicher Honoraruntergrenzen spartenübergreifend erfolgen. „Das kann aber nur dann gelingen, wenn es entsprechend gegenfinanziert wird“, so die Freie Kulturszene.
Konkret fordern die Beteiligten zur Sicherung der Freien Szene frühzeitige Bewilligungen und -bescheide, den Erhalt und die sofortige Ausschreibung mehrjähriger Förderprogramme, eine klare Kommunikation, einen Einbezug der Fachverbände in die Umstrukturierung von Förderprogrammen, einen Ansatz für den Kulturhaushalt und gesicherte Rahmenbedingungen sowie ein finanzielles Versprechen, das eingehalten werden kann.