Grüne Plakette: Der Kampf um saubere Luft
Während die Feinstaub-Werte als unkritisch gelten, bleibt die Belastung mit Stickstoffdioxid ein Problem. Ab dem 1. Juli 2014 dürfen nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette in die Umweltzonen.
Wuppertal. So umstritten die Einrichtung der Umweltzonen nach wie vor auch ist: Mit dem 1. Juli 2014 kommt der finale Stichtag in Sicht. Dann dürfen — auch in Wuppertal — nach aktuellem Stand nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette dort unterwegs sein. Während die „Gnadenfrist“ für Besitzer von Fahrzeugen mit gelber Plakette abläuft zeigt sich bei der Schadstoffbelastung aus Sicht der Stadt ein geteiltes Bild: Während die Feinstaubwerte seit mittlerweile gut fünf Jahren unterhalb der Grenzwerte liegen, bleibt Stickstoffdioxid an Hauptverkehrsstraßen ein Problem.
Aufschluss darüber gibt der Luftmessbericht für das Jahr 2011, den die Stadt Wuppertal jetzt dem Umweltausschuss vorgelegt hat: „Insgesamt kann die Luftbelastungssituation in Wuppertal im Hinblick auf Feinstaub als unkritisch bezeichnet werden“, berichtet das städtische Ressort für Umweltschutz — und stützt sich auf Ergebnisse der Luftmess-Stationen an der Gathe in Elberfeld und am Buchenloh in Oberbarmen in der Nachbarschaft der B 7. Beide betreibt das Land.
Während an der Gathe die Feinstaubbelastung durch den Straßenverkehr erfasst wird, geht es am Buchenloh um die Hintergrundbelastung. Erfasst wird in beiden Stationen die Zahl der Tage, an denen die zulässigen Grenzwerte überschritten werden. Ging sie beim Feinstaub bis zum Jahr 2008 tendenziell zurück, stagniert sie seitdem an der Gathe bei etwa 24 Tagen pro Jahr.
Dass sich die Zahl der Überschreitungstage am Buchenloh im vergangenen Jahr von 7 auf 14 verdoppelt hat, führt die Stadt auf lang anhaltende Hochdruckwetterlagen im Frühjahr und Herbst 2011 zurück: Nicht zuletzt die Windverhältnisse haben naturgemäß einen großen Einfluss auf die Luftbelastung.
Kritisch bleiben auch in Wuppertal die Stickstoffdioxid-Werte: Seit 1. Januar 2010 ist hier ein Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter zugelassen. Alarmierend: Dieser Grenzwert wurde im vergangenen Jahr an 19 der insgesamt 23 kommunalen Messstellen in Wuppertal überschritten, auch wenn die Werte generell zurückgehen. An der Spitze liegen die Briller Straße mit 59 Mikrogramm, die Westkotter Straße (54) und der Steinweg (53). An der Gathe dokumentiert das Land einen Mittelwert von 55 Mikrogramm.
Immerhin: „Eine Zunahme der Sticksstoffdioxid-Immissionen wird derzeit an keiner der innerstädtischen Messstellen beobachtet“, berichtet die Stadt. In den Griff bekomme man das Problem nicht alleine mit kommunalen Maßnahmenkatalogen in Form von Luftreinhalteplänen.
Gefordert seien in den nächsten Jahren das Land, der Bund und die EU, um den Schadstoffausstoß auf Dauer in den Griff zu bekommen: Hauptverursacher bleibt der Straßenverkehr in seiner bisherigen Form — mit Verbrennungsmotoren.