Wuppertal Immobilientag: „Betongold“ als Wertanlage beliebt

Veranstaltung der Stadtsparkasse lockt rund 4300 Besucher. Wuppertal hat sich als attraktiver Standort etabliert.

Foto: Andreas Fischer

Gleich mit mehreren Rekorden hat der 34. Wuppertaler Immobilientag in der Stadtsparkasse am Samstag aufgewartet. Mit 64 Ausstellern und 22 Referenten präsentierte die Veranstaltung am Johannisberg und am Islandufer neue Höchstzahlen - die zugleich ein Beleg dafür sind, wie attraktiv der Immobilienstandort Wuppertal geworden ist.

Die Wertschätzung von Immobilen als Wertanlage habe vor dem Hintergrund der historischen Niedrigzinsphase „noch einmal an Dynamik gewonnen“, sagte der Sprecher der Stadtsparkasse Wuppertal, Jürgen Harmke.

Der Wuppertaler Immobilientag versteht sich dabei nicht nur als Messe und Verkaufsschau, sondern auch als Info-Veranstaltung, die sich an Ständen und in Vorträgen den Themen „Renovieren und Modernisieren“ widmet. Mit seinem Angebot ist der Immobilientag führend in der Region. In diesem Jahr kamen rund 4300 Besucher.

Nach Angaben von Hans-Peter Brause, Leiter des Immobilienzentrums der Stadtsparkasse, gibt es in Wuppertal derzeit rund 190 000 Wohnungen. Die Stadt biete aufgrund ihrer Geschichte zahlreiche Möglichkeiten, nach seiner persönlichen Fasson zu wohnen. So gibt es neben den Gründerzeitbauten oder dem Wunsch nach dem Einfamilienhaus auch die Nachfrage nach Loft-Wohnungen. „Vor allem Loft-Wohnungen laufen derzeit gut. Und Wuppertal hat viele alte Fabrikgebäude“, sagte Brause.

Der Stadt ist es offenbar gelungen, sich in Nachbarschaft zur Rheinschiene und dem dortigen Wohnungsmangel als Immobilienstandort zu etablieren. Die Folgen sind allerdings auch schon spürbar. So ist die Nachfrage nach Ein- und Mehrfamilienhäusern laut dem aktuellen Grundstücksmarktbericht der Stadt größer als das Angebot.

Die Folge: Im vergangenen Jahr zog der Wiederverkaufswert für Reihenhäuser, Doppelhaushälften oder freistehende Einfamilienhäuser gegenüber 2014 um fünf bis zehn Prozent an. Auch bei den Neubauten gab es einen ähnlichen Zuwachs.

Dass ein Wohnungsmarkt aber auch gepflegt und entwickelt werden muss, darauf machte Oberbürgermeister Andreas Mucke in seinem Vortrag im Foyer der Stadtsparkasse am Islandufer aufmerksam. Seine Ausführungen zum Thema „Der Wohnungsmarkt in Wuppertal“ stießen auf ein volles Plenum. Mucke gab zu, dass der Wohnungsmarkt trotz der guten Nachfrage vor großen Herausforderungen steht: In der Stadt gebe es derzeit rund 13 000 leerstehende Wohnungen, bis 2025 könnten es mehr als 25 000 werden. 85 Prozent des Wohnbestandes befindet sich in Privateigentum, mitunter fehle den Eigentümern das Geld, die Immobilien instand zu halten.

Um hier zu helfen und die Entwicklung positiv zu gestalten, hat die Stadt das Handlungsprogramm Wohnen gestartet. Zudem sollen Stadtteil-Initiativen gestärkt werden, die sich für die Entwicklung der Quartiere einsetzten. Wichtig sei überdies, dass die Bürger einen „Talstolz“ entwickelten und diesen auch „nach außen tragen“, erklärte Mucke. Schließlich habe Wuppertal rund 4500 Baudenkmäler und rangiere damit gleich hinter Köln.

Die Aussteller zeigten sich derweil mit der Besucherresonanz im Allgemeinen zufrieden. „Wir haben eine gute Nachfrage nach unseren Wohnungen“, sagte etwa Gabriele Meger. Sie informierte am Stand des Bauträgers Pro Objekt über ein Neubauvorhaben am Dönberg. Dort soll ein Gebäude mit neun Eigentumswohnungen zwischen 73 und 129 Quadratmetern entstehen. Bis Ende 2017 soll das Haus fertig sein - derzeit sind schon vier der Eigentumswohnungen reserviert. Und Meger ist nach den Gesprächen auf dem Immobilientag zuversichtlich, dass auch die weiteren Wohnungen schnell einen Abnehmer finden.