Jugend hat ihr Haus zurück
Mit einem Tag der offenen Tür hat das Haus der Jugend seine Wiedereröffnung gefeiert. Mehr als ein Jahr war es geschlossen.
Wuppertal. Mehr als ein Jahr dauerten die aufwändigen Sanierungsarbeiten an. Mit einem „Tag der offenen Tür(en)“ wurde das Haus der Jugend nun am Samstag feierlich wiedereröffnet — und die Jugend hat ihr Haus zurück. Und offen waren die Türen tatsächlich. Viele hundert interessierte Bürger ließen sich entweder durch die neuen Räume führen oder erkundeten das Haus auf eigene Faust. Dazu wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten — vor allem natürlich für die Jugend.
So zum Beispiel in den Räumen der Von-der-Heydt-Kunsthalle, die mit ihren kleinen Besuchern in Vorbereitung auf die kommende Sisley-Austellung im September Kuchen in impressionistische Flusslandschaften verwandelten. Ausgestattet mit Schürze, Pinsel, Lebensmittelfarbe und Rosmarinzweigen wurden so mehr als 20 flache Kuchenböden im pointillistischem Stil bemalt und mit Kräuter-Bäumen verziert.
Hochbetrieb herrschte auch in der Stadtteilbibliothek. Die Besucher stöberten nicht nur durch die Regale und entlang der Galerie — zwischen den Romanen fand auch eine musikalische Lesung statt: Josef Schoenen las mit viel Ausdruck und Mimik aus „Weil das Beginnen immer so schön ist.“ Dazwischen spielte er sanfte Klänge auf seiner Gitarre.
Im großen Saal zeigte das Kinder- und Jugendensemble „Musical & Dance“ mehrere Tanzchoreografien unter anderem zu Stücken aus Tarzan und Tanz der Vampire. Dazu sprangen und drehten sie sich synchron, sogar einige Hebefiguren waren zu sehen.
Im Live Club Barmen konnte man bei Aufbau und Soundcheck zu Steven’s Rocksession zusehen, die dann am Abend um 21 Uhr stieg. Auch hier waren wirklich alle Türen auf. Auch einen Blick in den Backstage-Bereich mit Sofas und Kaffeemaschine für die Künstler konnte man werfen.
3,5 Millionen Euro hat die Sanierung insgesamt gekostet. Hauptsächlich die Brandschutz- und Sicherheitstechnik wurde erneuert. Der alte Anbau, in dem die Stadtteilbibliothek untergekommen war, soll nun abgerissen werden. Sichtlich stolz war auch Oberbürgermeister Peter Jung, der bei seiner Eröffnungsrede die Geschichte des Hauses zusammenfasste und dem Haus für die Zukunft alles Gute wünschte: „Ich hoffe, dass wir nun lange sagen können, dass das Haus der Jugend wieder der Mittelpunkt von Barmen ist.“